Niederösterreich

Vergabe der Schultests an "Covid Fighters" rechtswidrig

Das Unternehmen "Covid Fighters" hat im Vorjahr den Großauftrag für PCR-Tests an Schulstandorten in NÖ, Wien und OÖ erhalten. Dies war rechtswidrig.

Tanja Horaczek
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Der Großauftrag für PCR-Tests an das Unternehmen "Covid Fighters" war rechtwidirg.
Der Großauftrag für PCR-Tests an das Unternehmen "Covid Fighters" war rechtwidirg.
MICHAEL BUHOLZER / Keystone / picturedesk.com

Die Vergabe von Schultestungen an das in Niederösterreich ansässige Unternehmen Artichoce Computing GmbH war rechtswidrig, ergab jetzt eine Erkenntnis des Bundeverwaltungsgerichts. Das unter dem Namen „Covid Fighters“ bekannte Unternehmen hat im Vorjahr einen Großauftrag für PCR-Tests an 2.900 Schulstandorten in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich durch das Bildungsministerium erhalten.

500.000 Euro Strafe für Republik

Ausgelöst wurde das Urteil durch einen Einspruch des Anbieters Lifebrain, jenes Labors, das in Wien die „Alles gurgelt“-PCR-Tests durchführt. Die Republik muss nun eine Strafe von 500.000 Euro bezahlen, berichtete die ZIB1. SPÖ Politiker hatten schon im Vorjahr den Verdacht einer rechtswidrigen Vergabe durch das Ministerium geäußert. So hat der SP-Nationalratsabgeordnete Rudolf Silvan im vergangenen September eine parlamentarische Anfrage an das Bildungsministerium gestellt, in der auf einen ÖVP-NÖ-Konnex beim Anbieter "Covid Fighters" hingewiesen wurde.

"Die Skandale stehen bei der ÖVP inzwischen an der Tagesordnung."
SPNÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar.
SPNÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar.
Bild: SPNÖ

Ausschreibung war zugeschnitten

Darin hat er den Verdacht geäußert, dass die Ausschreibung auf die Artichoce Computing GmbH zugeschnitten sein soll. „Die Skandale stehen bei der ÖVP inzwischen an der Tagesordnung und jeder Verdacht bestätigt sich“, ärgert sich Silvan.
SPÖ NÖ Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar erkennt darin eine unheilige Allianz von Politik, Macht und Geld bei der ÖVP NÖ.

"Sicheres System wäre wichtiger"

„Zuerst vergibt das Ministerium den Auftrag rechtswidrig und dann an jemanden, der es in zwei Wochen nicht schafft, die Vorgaben des Bundes zu erfüllen. Das ist dilettantisch und wird auf dem Rücken von Kindern, Eltern und Pädagogen ausgetragen! Eine Schadensersatzforderung ist das Eine - ein sicheres System wäre das Andere - das bei weitem Wichtigere. Immer wenn es um große Aufträge und viel Macht geht, hat die ÖVP NÖ ihre Finger im Spiel. Der Ring in Sachen Intransparenz und Machtrausch zieht sich immer enger in Richtung ÖVP NÖ und ihrer Obfrau Johanna Mikl-Leitner“, so Kocevar.