Österreich

Verbraucherschutzverein: Petition für legales "Gras"

Der Verbraucherschutzverein fordert die Legalisierung von Cannabis (CBD) in der Medizin. Dazu hat er jetzt eine Online-Petition gestartet.

Heute Redaktion
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Bereits am 13. Februar hat das EU-Parlament die EU-Kommission und die Mitgliedsstaaten aufgefordert, Cannabis in der Medizin zu legalisieren.

Am Dienstag findet in Brüssel eine Sitzung der Arbeitsgruppe Novel Food der EU-Kommission und der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA statt. Der Verbraucherschutzverein (VSV) kritisiert, dass dort gegen Hanfproduzenten und -händler lobbyiert wird. Dabei würden sich Pharma- und Lebensmittelkonzerne wirtschaftliche Vorteile verschaffen wollen.

VSV-Obmann Peter Kolba klagt, dass die Interessen von Millionen Patienten in der EU dort bislang nicht vertreten werden. "Daher hat der VSV gemeinsam mit der ARGE Cannabis in der Medizin, dem Verein Chronisch Krank und der Selbsthilfe Schmerz unter 'Allianz gegen Ignoranz' einen offenen Brief an die Kommission und die EFSA gerichtet und verlangt, als Verbraucher- und Patientenorganisation auch gehört zu werden", so Kolba.

Die rechtliche Situation in Österreich ist davon geprägt, dass Cannabis seit 1961 in der UN-Konvention über Betäubungsmittel gleichwertig mit gefährlichen Drogen wie Kokain oder Heroin genannt und verfolgt wird.

Doch im Rahmen der Weltgesundheitsorganisation WHO scheint nun ein Durchbruch zur Normalisierung der Situation um Cannabis (und insbesondere um Cannabis in der Medizin) gekommen. In einem Schreiben an den UNO-Generalsekretär schlägt die WHO den UN-Mitgliedsstaaten vor, Cannabis in der genannten Konvention von Stufe 4 auf Stufe 1 herabzustufen (und damit für medizinische Zwecke leichter zugänglich zu machen) und weiters CBD aus der Konvention zu streichen und für den freien Markt zugänglich zu machen.

Bereits jetzt unterstützt der VSV jene Patienten in Österreich, denen die Krankenkassen die Kostenübernahme für Cannabis-Medikamente verweigern.

"CBD ist nicht psychoaktiv, darf legal konsumiert werden und hat eine schlaffördernde, entspannende, entzündungshemmende und schmerzdämpfende Wirkung", erklärt Kolba, der selbst Schmerzpatient ist.

Er beklagt, dass eine Unterstellung von CBD-Produkten der Novel Food Verordnung den freien Markt ruinieren und Pharma- sowie Lebensmittelkonzerne bevorzugen würde: "CBD würde sich erheblich weiter verteuern und damit für Patienten nicht mehr leistbar sein."

Wenn nur Pharmafirmen CBD vertreiben, steigen die Preise deutlich an. Es würde sich dabei um Monopole für Monosubstanzen handeln. Die Petition fordert, dass Cannabis-Blüten auf Rezept in Apotheken abgegeben und der Markt für CBD nicht beschränkt werden. "Wir werden die EU-Kandidaten mit den Ergebnissen konfrontieren und deren Stellungnahme einfordern", kündigt Kolba an.

Das Ziel sei ein europaweit legaler Umgang mit Cannabis in der Medizin. Laut VSV werde das Thema auch bei den EU-Wahlen eine Rolle spielen. Daher verlangt er in seiner Petition einen freien Markt mit funktionierender Marktaufsicht.

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