Welt
Venezuela: Erneut Tote bei Protesten gegen Maduro
Zehntausende Menschen protestieren seit Wochen gegen Präsident Nicolás Maduro – die jüngsten Auseinandersetzungen forderten erneut Todesopfer.
Die Lage im krisengebeutelten Venezuale spitzt sich weiterzu: In der Nacht auf Dienstag wurden ein Befürworter und ein Gegner von Staatschef Maduro bei Demonstrationen erschossen. Gesamt stiegt die Opferzahl damit auf 21.
Opposition ruft zu Massenprotesten auf
Die Opposition hatte für Montag zu landesweiten Protesten mit Straßenblockaden aufgerufen. Zehntausende Menschen beteiligten sich.
Mit den Massendemonstrationen will die Opposition einen Wandel im sozialistischen Venezuela erzwingen, eine Diktatur verhindern. Ihre Forderungen: freie Wahlen, Freilassung von politischen Gefangenen, sofortige Hilfsmaßnahmen, um notleidende Menschen mit Lebensmitteln und Medikamenten zu versorgen.
Seit Anfang des Monats kommt es in Venezuela zu Massenprotesten, weil der mit regierungstreuen Mitgliedern besetzte Oberste Gerichtshof des Landes das Parlament entmachtet hat, um die Opposition kaltzustellen.
Die Entscheidung wurde zwar rückgängig gemacht, doch die Opposition spricht noch immer von einem "Staatsstreich" der Regierung.
Bittere Armut: Trotz der Ölreserven ist Venezuela in die schlimmste Versorgungskrise seiner Geschichte gerutscht. Vor den leeren Supermärkten stehen Menschen Schlange, Tausende suchen im Müll nach Nahrung. Die Kriminalität steigt: 2016 wurden 28.500 Menschen ermordet.
Maduro hält an der Macht fest
Trotz den Massenprotesten will Maduro weiter an der Macht bleiben, Neuwahlen lehnt er ab: "Sie wissen nicht, was wir in der Lage sind zu tun", betonte der 54-Jährige in seinem TV- und Radioprogramm "Domingos con Maduro". "Nach fast 20 Jahren der Revolution bin ich bereit, einen neuen historischen Schritt zu unternehmen."
(isa)