Reisen

Venedig – Eintritt bleibt gratis, diese Gebühren kommen

Das geplante Eintrittsgeld für die Lagunenstadt wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Stattdessen kommen Gebühren für Flugreisende und Kreuzfahrer.

Sabine Primes
Wie man nach Venedig reist, wird künftig entscheiden, ob man Gebühren zahlen muss oder nicht.
Wie man nach Venedig reist, wird künftig entscheiden, ob man Gebühren zahlen muss oder nicht.
iStockphoto.com; Collage: heute.at

Die italienische Lagunen-Stadt Venedig wollte bis zum Sommer 2022 Touristen verpflichten, ihren Ausflug in die Altstadt vorab zu reservieren. Ab Jänner 2023 sollten Besucher dann ein Ticket kaufen, um das historische Zentrum besichtigen zu können. Der Grund dahinter: Im Laufe der Jahre hat der übermäßige Tourismus zu Überfüllung und schädlichen Auswirkungen auf die Stadt und ihre Umgebung geführt. Um den Tourismus zu bewältigen, wollte Venedig nun zu diesem Instrument greifen. 

Befragung läuft

Diese Pläne wurden nun aber auf unbestimmte Zeit verschoben. Denn bevor überhaupt Eintritt verlangt werden kann, muss es eine Bürgerbefragung geben. Diese findet gerade online statt. Und was da geschrieben wird, ist alles andere als positiv. Anrainer und tourismusnahe Personen, die bislang an der Befragung teilgenommen haben, fragen sich nach den Vorteilen einer etwaigen Eintrittsgebühr. Die Auswertung der Befragung folgt noch. "Wann das Projekt umgesetzt wird, vermag ich jetzt wirklich nicht zu sagen. Aber auch wenn es den Beschluss dazu gibt, vergehen noch mindestens sechs Monate zur technischen Umsetzung", sagte der zuständige politische Referent, Michele Zuin, der italienischen Tageszeitung "Il Gazzettino".

Gebühr für Flugreisende und Kreuzfahrtschiffe

Während das Eintrittsgeld vorerst nicht eingehoben wird, soll aber eine andere Gebühr ab April 2023 fix kommen. Venedig möchte 2,50 Euro pro Passagier kassieren, der am Flughafen Marco Polo abfliegt. Es gäbe keine andere Möglichkeit, die durch die hohen Energiekosten entstandenen Löcher im Budget zu stopfen, sagt Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro. Ab 2026 sollen dann auch die Passagiere von Kreuzfahrtschiffen eine Anlege-Steuer zahlen müssen.