Pleite trifft Familien

Vater muss arbeiten, kriegt aber kein Weihnachtsgeld

Am Montag meldete auch die Restaurantkette des gefallenen Möbel-Riesen Kika/Leiner Insolvenz an. 1.500 Mitarbeiter bangen weiter um Job und Lohn.

Robert Cajic
Vater muss arbeiten, kriegt aber kein Weihnachtsgeld
Ein Kika/Leiner-Mitarbeiter ist wütend, bangt vor Weihnachten um sein Gehalt. (Symbolfoto)
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Am 12. November stellte Kika/Leiner einen Insolvenzantrag, rund 1.400 Mitarbeiter bangen seither um Job und Lohn – und das kurz vor Weihnachten. Am Montag folgte die nächste Hiobsbotschaft für 139 weitere Mitarbeiter an 18 Kika/Leiner-Standorten: Auch die Restaurantkette des Möbel-Riesen ist pleite. Viele Angestellte sind nervlich am Ende – sie gehen arbeiten, ohne zu wissen, ob sie vor Weihnachten entlohnt werden.

"Wüsste gern, wie es weitergeht"

Kika/Leiner habe "alles Menschenmögliche unternommen, um den Fortbestand des Unternehmens zu ermöglichen, aber unter den derzeitigen Rahmenbedingungen war die Sanierung des schwer angeschlagenen Möbelhauses leider nicht möglich". Trotz knallharten Sparkursen einer Reduzierung von 3.900 auf 1.400 Angestellten konnte die Insolvenz letztendlich doch nicht vereitelt werden.

"Heute"-Leser Richard* (Name von der Redaktion geändert) ist einer der Kika/Leiner-Verbliebenen, er ist seit mehreren Jahren in einem der insolventen Standorte in Niederösterreich tätig. Der Vollzeit-Angestellte ist frustriert und wütend: "Wir werden wohl weder Lohn noch Weihnachtsgeld von der Firma erhalten. Wie es für mich weitergeht? Das wüsste ich selbst gern."

"Kurz vor Weihnachten ist das erdrückend"

Ob Richard ein Weihnachtsfest ohne Löhne und Weihnachtsgeld überstehen würde? "Also kurz vor Weihnachten ist das natürlich erdrückend. Ich habe eine Familie, muss Rechnungen bezahlen. Ich bin wütend, weil uns im Vorhinein versichert wurde, dass wir Mitarbeiter uns keine Sorgen machen müssten."

In weiterer Folge kam aber alles anders: Derzeit muss der Niederösterreicher weiter arbeiten. Ob er auch dafür entlohnt wird, steht bislang in den Sternen. "Das Fest ist nicht in Gefahr, nur die Geschenke werden nicht allzu groß werden", so Richard im "Heute"-Talk.

Zu früh für Prognosen

Wie gut stehen die Chancen der Kika/Leiner-Angestellten auf Geld vor Weihnachten? "Heute" fragte bei dem Insolvenz-Entgelt-Fonds (IEF) nach. Seitens der IEF-Geschäftsführung heißt es, dass "der IEF-Service GmbH bis dato weder die konkrete Anzahl der Antragssteller noch entsprechende Anträge auf Insolvenzentgelt vorliegen".

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Aus diesem Grund sei es für Aussagen über die Bearbeitungsdauer der ausstehenden Gehälter also noch zu früh. Bis Details ans Licht kommen, muss sich Richard wie rund 1.500 weitere Kollegen gedulden ...

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Insolvenz von Kika/Leiner hat rund 1.400 Mitarbeiter in Unsicherheit gestürzt, da sie um ihre Jobs und Gehälter bangen, insbesondere kurz vor Weihnachten.
    • Trotz aller Bemühungen und drastischer Sparmaßnahmen konnte die Pleite nicht abgewendet werden, und viele Angestellte, wie der frustrierte Richard, müssen weiterhin arbeiten, ohne zu wissen, ob sie entlohnt werden.
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