Fussball
VAR-Aufreger bei Austria-Pleite: "Die brauchen Urlaub"
Die Austria verabschiedet sich mit einem 0:1 gegen Wolfsberg in die Winterpause. Im letzten Herbst-Auftritt sorgte der Video-Referee für Diskussionen.
Denn das Spiel gegen den WAC war nicht hochklassig, aber reich an strittigen Situationen. Ein Ballo-Tor in der 82. Minute entschied das Match zugunsten der Kärntner, doch zuvor haderten beide Seiten mehrmals mit strittigen Entscheidungen.
Etwa in der 20. Minute, als Malone im Strafraum der Violetten zu Fall kam, der Elfmeter-Pfiff von Schiedsrichter Altmann aber ausblieb. Bei genauerer Betrachtung wurde deutlich, dass Malone bei Galvao eingefädelt hatte und erst dadurch stürzte – keine gute Laune bei den Gästen über die letztendlich korrekte Entscheidung.
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In der 37. Minute schlug der Ball dann im Austria-Tor ein: Baribo sorgte für den WAC-Treffer. Doch nach VAR-Check wurde er nicht gegeben. Begründung: Hohes Bein gegen Galvao bei der Ballannahme. Wieder eine richtige Entscheidung.
Nach Seitenwechsel wieder Jubel bei den Gästen: Baribo drehte nach dem vermeintlichen Tor lachend ab, wieder schritt der VAR ein, wieder wurde der Treffer nicht gegeben. Auf den ersten Blick war nicht ersichtlich, ob das Leder vom eigenen Mitspieler oder vom Gegner kam. Das Schiedsrichter-Team entschied, das Tor nicht zu geben – eher eine Fehlentscheidung.
"Sky"-Experte Andi Herzog meinte dazu: "Das Tor hätte zählen müssen. Oder es gab in den letzten Wochen wieder eine Regel, die sich geändert hat und wovon ich nichts mitbekommen habe." Coach Robin Dutt war fassungslos: "Der Ball scheint im Tor zu sein. Ohne Torlinientechnologie kann ich verstehen, wenn Fehler passieren. Beim Abseits ... Leute, Leute, Leute. Da können wir den Laden bald abschließen. Da brauchen die Schiedsrichter eine Winterpause. Wir haben zwar gewonnen, aber langsam kann ich mich nicht mehr beruhigen. Das ist auch eine Qualitätsfrage bei den Schiedsrichtern. Sich das auf Video anzusehen und das Tor dann nicht zu geben – die brauchen dringend Urlaub."
Schiedsrichter rechtfertigt sich
Referee Walter Altmann stellte sich nach Schlusspfiff den Medien und meinte zur strittigen Abseitsstellung: "Wenn der Ball vom eigenen Spieler kommt, muss er in kontrollierter Art und Weise gespielt werden. Das war es meiner Meinung nach nicht. Das ist im Sommer von der UEFA und von unseren ÖFB-Experten kommuniziert worden."
Zum Urlaubs-Vorschlag meinte er: "Es wird auch für uns Schiedsrichter Zeit, dass die Winterpause kommt. Wir freuen uns schon darauf." Experte Herzog meinte zur Rechtfertigung launig: "In Zukunft haben wir nur noch tollpatschige Verteidiger. Es wird Zeit, die eine oder andere Trottel-Regel zu streichen. Es kennt sich keiner mehr aus, die Zuschauer nicht, die Spieler nicht und die Schiedsrichter auch nicht."
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In der 76. Minute gab es noch eine strittige Szene: Malone kam aus sieben Metern zum Kopfball, der Ball schlug zwei Mal ans Aluminium und war womöglich dabei hinter der Linie. Der Video-Referee schritt in dieser Szene jedoch nicht ein. Erneut eine Fehlentscheidung, wie man nach dem Spiel in den Zeitlupen sah. Experte Herzog dazu: "Wie man sieht, führt kein Weg an einer Torlinien-Technik vorbei."
Am Ende gingen die Gäste dann aber doch als verdienter Sieger vom Platz, denn nach einem kapitalen Fehler von Galvao hatte Ballo keine Mühe, den Ball im Tor unterzubringen – ganz eindeutig und ohne jede Diskussion. Das Aufbäumen der Austria kam zu spät, die Violetten blieben auch zu harmlos. Doch die VAR-Entscheidungen waren nach Schlusspfiff wohl noch ein Thema in den Kabinen beider Mannschaften.