Life

USA, Italien, Griechenland: So viel Trinkgeld ist okay

Heute Redaktion
Teilen
Picture

In vielen Ländern gehört Trinkgeld einfach zum guten Ton dazu. Doch es gibt auch Orte, an denen man besser nicht zu tief in die Tasche greifen sollte.

Wie viel Trinkgeld soll man beim Restaurantbesuch im Urlaub geben? "Als grobe Faustregel für Reisen in Europa gilt: Etwa zehn Prozent des Rechnungsbetrages sind ein angemessenes Trinkgeld", weiß ÖAMTC-Touristikerin Dagmar Redel.

"Jedoch haben einige Länder ihre eigenen 'Gepflogenheiten' diesbezüglich. Diese sollte man kennen, um Fettnäpfchen zu umgehen." So wird in Italien oftmals ein Gedeck pro Person ("coperto") bereits in die Restaurantrechnung eingerechnet. Dann kann auch das Trinkgeld etwas geringer ausfallen.

Und so sieht es in anderen Ländern aus:

Frankreich, Spanien und Portugal: Hier ist es üblich, erst die gesamte Rechnung zu bezahlen und das Trinkgeld dann auf dem Tisch liegen zu lassen. Zu kleine Münzen sollte man dafür besser nicht verwenden – das wird als geizig interpretiert. Während in Spanien und Portugal fünf bis zehn Prozent üblich sind, sind es in Frankreich rund 15 Prozent.

Griechenland: "Je nach Art des Restaurants wird entweder nur aufgerundet – wie so oft in den landestypischen Tavernen – oder ein Trinkgeld von fünf bis zehn Prozent gegeben", sagt die ÖAMTC-Expertin.



Nördliches Europa: Je weiter nördlich man reist, desto unüblicher wird es, Trinkgeld zu geben. So erwarten Kellner in Finnland, Dänemark und Island beispielsweise kein Trinkgeld. In Norwegen gibt man etwa zehn Prozent, in Schweden wird lediglich aufgerundet. In den Pubs Großbritanniens und Irlands werden in der Regel keine Trinkgelder gegeben – die Getränke werden dort grundsätzlich an der Bar bestellt.



Trinkgeld in Australien nicht üblich



Asien: "Früher war es im asiatischen Raum gänzlich unüblich, Trinkgeld zu geben. Mit der Zeit hat sich das aber vor allem in den touristischen Regionen geändert", weiß Redel. "In Thailand sind bis zu zehn Prozent gängig, insbesondere in nobleren Restaurants. In den Lokalen thailändischer Tourismuszentren wiederum werden Beträge unter 10 Baht (umgerechnet ca. 20 Cent) als unhöflich angesehen." In Japan ist Trinkgeld gänzlich unbekannt und würde sogar als Beleidigung aufgefasst werden.



USA & Kanada: Ganz anders im amerikanischen Raum – Kellner sind auf die Einnahmen über 'tips" angewiesen. "15 bis 20 Prozent Trinkgeld sind dort angebracht. Selbst wenn bei der Rechnung ein Bedienzuschlag bereits inkludiert ist, erwartet man Trinkgeld", erklärt die Touristikerin des Mobilitätsclubs.



Australien & Neuseeland: Ein Trinkgeld zu geben ist hier kein Muss und wird auch nicht erwartet. Bei sehr gutem Service kann der Aufschlag aber fünf bis zehn Prozent betragen.



"Sollte einmal nicht genügend Trinkgeld in der Landeswährung parat sein, kann man auch auf Euro zurückgreifen. Allerdings machen nur Geldscheine Sinn, Münzen können von den Einheimischen meist nicht umgetauscht werden", sagt ÖAMTC-Expertin Redel abschließend. (wil)