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USA erhöhen Druck auf Serbien im Kosovo-Streit

Im Serbien-Kosovo-Konflikt nehmen die Spannungen weiter zu. Nun schalten sich auch die USA ein und warnen vor einer "unnötigen Eskalation".

Die USA warnen vor einer "unnötigen Eskalation".
Die USA warnen vor einer "unnötigen Eskalation".
BRENDAN SMIALOWSKI / AFP / picturedesk.com

Die ohnehin kritischen Beziehungen zwischen Serbien und dem Kosovo haben in den vergangenen Wochen und Monaten einen neuen Tiefstand erreicht. Nachdem drei kosovarische Polizisten durch eine serbische Sondereinsatzgruppe verhaftet wurden, dreht sich die Eskalationsspirale weiter.

Festnahme unweit der Kosovo-Grenze

Serbischen Angaben zufolge wurden die drei Männer in Mittelserbien aufgegriffen, sie sollen im Besitz von automatischen Waffen, Karten und Ortungsgeräten gewesen sein. Die Festnahme sei nahe der Ortschaft Gnjilica unweit der Grenze zum Kosovo erfolgt. 

Die kosovarische Seite behauptet, die Polizisten seien auf dem Gebiet der nordkosovarischen Gemeinde Leposavic, 1,3 Kilometer von der Grenze entfernt "gekidnappt" worden. 

Jetzt schalten sich USA ein

Nun hat sich ein hochrangiger Vertreter der US-Regierung zu Wort gemeldet und Serbien aufgefordert, die drei inhaftierten Polizisten freizulassen. Die Beamten hätten die Grenze nicht absichtlich überquert und es sei wahrscheinlich, dass sie aus dem Kosovo entführt worden seien oder "versehentlich die Grenze überquert" hätten, sagte der stellvertretende US-Außenminister Gabriel Escobar am Donnerstag.

Der stellvertretende US-Außenminister Gabriel Escobar (rechts).
Der stellvertretende US-Außenminister Gabriel Escobar (rechts).
REUTERS

Der kosovarische Premierminister, Albin Kurti, begrüßte die Forderung Escobars. "Serbien hat sie entführt, auf einer Straße im Kosovo, die serbische Schmuggler nutzen", sagte er am Freitag auf einem Dialogforum im nordmazedonischen Seebad Struga am Ohridsee.

"Unnötige Eskalation"

Escobar warf Kurti "unnötige Eskalation" in einer angespannten Lage vor. Bereits Ende Mai hatten die USA die kosovarischen Streitkräfte von einem gemeinsamen NATO-Manöver ausgeschlossen. Kurti bemühte sich, dies herunterzuspielen. "Wir haben geringfügige Differenzen mit unseren Verbündeten, aber das hat keine großen Folgen", sagte er am Rande des Forums in Struga zur Deutschen Presse-Agentur.

Schallenberg: "Untragbare Situation"

Der serbische Präsident Aleksandar Vucic wiederum wies die Vorwürfe zurück und beschuldigte Kurti, den Konflikt weiter anzuheizen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat indes für nächste Woche Krisengespräche mit Kurti und Vucic einberufen. Kurti wollte sich am Freitag zunächst nicht zur Einladung äußern.

Am Freitag äußerte sich auch der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) zur Situation am Westbalkan. Auf Twitter schrieb der Politiker, er bedauere die "unhaltbare Situation" im Norden des Kosovo. "Kosovo und Serbien müssen unverzüglich konkrete deeskalierende Maßnahmen ergreifen und den von der EU geförderten Dialog wieder aufnehmen, um die Normalisierung voranzutreiben", betonte der Außenminister. 

Der Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Serbien erkennt dies nicht an und betrachtet den Kosovo offiziell immer noch als Teil seines Territoriums. Auch einige EU-Länder haben die Unabhängigkeit nicht anerkannt. Im Norden des Kosovos leben fast ausschließlich ethnische Serben, im Rest des Landes fast nur ethnische Albaner.

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