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USA droht Zahlungsausfall – und damit völliges Chaos

Wenn die Schuldenobergrenze in den USA nicht bald angehoben werde, rechnet ein Experte mit einer Rezession. Doch das Repräsentantenhaus blockiert.

Wirtschaftsanalyst Mark Zandi  sprach vor einem Senatsausschuss und schilderte die Szenarien, die bei Erreichen der Schuldenobergrenze zu erwarten sind. (Archivbild)
Wirtschaftsanalyst Mark Zandi sprach vor einem Senatsausschuss und schilderte die Szenarien, die bei Erreichen der Schuldenobergrenze zu erwarten sind. (Archivbild)
REUTERS

Sollte die Schuldenobergrenze in den USA nicht bald angehoben werden, drohen der Wirtschaft nach Ansicht eines Experten heftige Turbulenzen. "Das wäre natürlich chaotisch für die Finanzmärkte, den Aktienmarkt, den Anleihemarkt, die Devisenmärkte", sagte Wirtschaftsanalyst Mark Zandi von der Ratingagentur Moody’s am Dienstag (Ortszeit) vor einem Ausschuss im US-Senat. Eine Rezession sei dann zu erwarten. Ohne Anhebung der Schuldenobergrenze sei mit einem Zahlungsausfall der US-Regierung am 18. August zu rechnen, warnte er. "Es gibt hier nur eine Lösung, nämlich die Anhebung, Aussetzung oder Aufhebung der Schuldengrenze – und zwar bis Mitte August."

Keine Schulden mehr möglich

In den USA legt der Kongress in unregelmäßigen Abständen eine Schuldenobergrenze fest und bestimmt damit, wie viel Geld sich der Staat leihen darf. Die Grenze liegt bisher bei rund 31,4 Billionen US-Dollar (rund 29 Billionen Euro). Mittlerweile ist in den USA der geltende Schuldendeckel erreicht und das Finanzministerium muss die Reserven anzapfen – denn die USA dürfen nun keine Schulden mehr aufnehmen, um ihre Rechnungen zu begleichen.

Bei den Republikanern im Repräsentantenhaus setzen einige Hardliner bei dem Thema allerdings auf Blockade, eine Einigung mit den Demokraten von Präsident Joe Biden ist nicht in Sicht. Das unabhängige Budgetbüro des US-Kongresses hatte zuletzt prognostiziert, dass zwischen Juli und September ein Zahlungsausfall drohe.

Millionen Arbeitsplätze wackeln

Ein Zahlungsausfall könnte den Verlust von sieben Millionen Arbeitsplätzen und eine Finanzkrise wie im Jahr 2008 auslösen, zitierte die "New York Times" aus einer Analyse des Wirtschaftsanalysten Zandi und mehrerer Kollegen. Der Zeitung zufolge nutzt die Regierung von US-Präsident Joe Biden häufig Zandis Analysen, um ihre wirtschaftspolitischen Vorschläge zu untermauern. Die Anhörung im Senat am Dienstag leitete die demokratische Senatorin Elizabeth Warren. Biden will am Donnerstag seinen Haushaltsentwurf für 2024 vorstellen.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com
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