Geheimpläne geleakt

US-Zeitschrift legt jetzt den ganzen Gruppenchat offen

Nachdem die Trump-Regierung das Leak herunterspielte, veröffentlichte der "Atlantic" am Dienstag alle Informationen aus dem Gruppenchat.
20 Minuten
26.03.2025, 23:00

Am Montag veröffentlichte der "Atlantic" eine Story, in der der Chefredakteur beschreibt, wie er in einem Gruppenchat gelandet ist, in dem mehrere Kabinettmitglieder von Trumps Regierung über bevorstehende Militärschläge gegen die Huthis im Jemen sprachen.

Es folgte ein politisches Erdbeben in den USA, Konsequenzen gab es bisher jedoch keine. Trump und Mitglieder des Chats haben die Schärfe des Leaks heruntergespielt. Mehrere der Betroffenen haben betont, keine geheimen Informationen im Chat veröffentlicht zu haben und den Chefredakteur teils der Lüge bezichtigt. Nun veröffentlichte der "Atlantic" alle Informationen, aus dem Gruppenchat, die er zuvor zurückgehalten hatte.

Veröffentlichung vom Weißen Haus nicht befürwortet

Jeffrey Goldberg, der Chefredakteur des "Atlantics" schreibt im neuen Artikel: "Die Aussagen von (Verteidigungsminister) Hegseth, (Direktorin der Nationalen Nachrichtendienste) Gabbard, (CIA-Direktor) Ratcliffe und Trump – in Verbindung mit den Behauptungen zahlreicher Regierungsvertreter, wir würden über den Inhalt der Signaltexte lügen – haben uns zu der Überzeugung gebracht, dass die Menschen die Texte sehen sollten, um ihre eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen."

Die Trump-Administration argumentierte, dass die Texte im Gruppenchat Informationen enthalten, die nicht als geheim eingestuft wurden. Goldberg schreibt, dies wäre bei Militäroperationen jedoch normalerweise der Fall. Der "Atlantic" hat die betroffenen Regierungsabteilungen angefragt, ob es Einwände gegen die Veröffentlichung der vollständigen Nachrichten im Chat gäbe.

Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, antwortete per Mail: "Wie wir wiederholt erklärt haben, wurden in dem Gruppenchat keine geheimen Informationen übermittelt. Wie jedoch der CIA-Direktor und der Nationale Sicherheitsberater heute zum Ausdruck gebracht haben, bedeutet dies nicht, dass wir die Veröffentlichung des Gesprächs befürworten".

"Terrorist ist am bekannten Ort"

Der "Atlantic" entschied, den Namen des CIA-Agenten im Chat zu verschleiern, da es sich um einen Agenten im aktiven Dienst handle. Ansonsten veröffentlichte er den gesamten Chatverlauf ungeschwärzt.

Davon erscheinen vor allem die Nachrichten vor und nach dem ersten Schlag sensitiv. Übersetzt schrieb Pete Hegseth wenige Stunden vor dem Abwurf der Bomben: "Jetzige Zeit: 11.44 Uhr: Wetter ist gut. Centcom (die Kommandozentrale der USA im Mittleren Osten) bestätigt, dass die Mission durchgeführt werden kann".

Später schrieb Hegseth: "12.15 Uhr: die Kampfjets starten. Es handelt sich um das erste Angriffs-Paket. 13.45 Uhr: Das Zeitfenster für den Angriff beginnt. Der Terrorist, auf den der Schlag abzielt, ist am vermuteten Ort. Der Schlag sollte rechtzeitig stattfinden." Hegseth fügte hinzu, dass nun auch die Drohnen gestartet sind.

Informationen hätten Operation gefährden können

Goldberg hebt hervor, dass diese Texte, den geplanten Überraschungsangriff gefährden hätten können, wenn sie in die falschen Hände geraten wären. Die Huthis hätten Zeit gehabt, sich vorzubereiten, und die Folgen für die Piloten der Kampfjets hätten tödlich sein können.

Hegseth fuhr etwas später fort: "Wir sind momentan sauber bei der OPSEC (Sicherheit der Operation)".

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