Österreich

Urlaubszeit! Abgabewelle überrollt die Tierheime

Die Sommerferien stehen vor der Tür, ein Haustier steht dem geplanten Urlaub im Weg. Viele Tierbesitzer wollen ihre Hunde und Katzen loswerden.

Christine Ziechert
Die Schwestern "Luna" und "Lala" (l.) und Vierbeiner "Basil" (r.) wurden einfach im Tierheim abgegeben.
Die Schwestern "Luna" und "Lala" (l.) und Vierbeiner "Basil" (r.) wurden einfach im Tierheim abgegeben.
Arche Noah/Aktiver Tierschutz Austria

Alarm in den österreichischen Tierheimen: "Wir platzen aus allen Nähten!", heißt es auch vom Tierheim "Aktiver Tierschutz Austria - Arche Noah" in Graz. Denn: Nicht nur personell, auch mit der Anzahl der aufgenommenen Tiere stoßen die Tierheime bereits jetzt an ihre Belastungsgrenze.

Jeden Tag bekommen rufen demnach unzählige Tierhalter, die ihre Tiere abgeben wollen: "Vor kurzem hätten wir an einem einzigen Tag acht (!) Hunde aufnehmen sollen, die von ihren Besitzern nicht mehr gewünscht werden. Wir sind ein Tierschutzverein und selbstverständlich wollen wir jedem Tier helfen, aber so viele Plätze können wir niemals bieten", meint Tierheimleiterin Nadine Ferk.

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    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View

    Viele Gründe für Abgabe genannt

    80 Prozent der Plätze sind in der "Arche Noah" für die amtliche Verwahrung von Vierbeinern vorgesehen. Somit bleiben nur 20 Prozent, und auch die Quarantäneplätze reichen für so viele Aufnahmen nicht aus. Laut der "Arche Noah" gab es allein im Juni 30 Anfragen von Besitzern, 16 Hunde wurden tatsächlich abgegeben. Bereits im Mai waren es 14. Nicht viel besser zeigt sich die Situation bei den Katzen: Im Juni wurden zehn, im Mai 20 Samtpfoten abgeliefert.

    Die Gründe für die Abgabe sind vielfältig: Aufgrund der Teuerungswelle zu wenig Geld für Futter und Tierarzt, zu wenig Zeit, Berufswechsel, Krankheit oder unüberlegt in der Corona-Zeit angeschafft. Aber auch Argumente wie "Er ist doch zu groß für die Handtasche geworden...", werden geliefert.

    Gedanken über Urlaubsbetreuung machen

    Die Leidtragenden sind Vierbeiner wie "Basil". Der 2021 geborene Rüde wurde aufgrund von Überforderung weitergereicht. Auch die beiden eineinhalb Jahren alten Samtpfoten "Luna" und "Lala" landeten nun wegen der Trennung ihrer Besitzer im Tierheim. Wer sich ein Tier nach Hause holen will, sollte sich immer schon vorab darüber Gedanken machen, wie es im Urlaub versorgt wird.