Niederösterreich
"Upcycling" – Getreidesilo wird zu modernem Super-Bau
In Bernhardsthal an der tschechischen Grenze soll ein modernes Dorfquartier entstehen. Integriert wird ein leerstehendes Getreidesilo.
Zugegeben: Eine Augenweide sind sie nicht, die zahlreichen alten Silos, die vor allem in den ländlichen Regionen Niederösterreichs Zeitzeugen der Zwischenkriegszeit und des Eisernen Vorhangs sind.
Moderne Lofts
In Bernhardsthal (Bezirk Mistelbach), einer 1.600-Seelen-Gemeinde direkt an der tschechischen Grenze sowie der Nordbahn, will man jetzt eines dieser Silos quasi "upcyceln" – es soll in ein modernes Bauprojekt integriert werden. Im ungenutzten Gebäude aus den 1930er-Jahren sollen moderne Lofts mit großzügigen Terrassen und Balkonen entstehen.
"LandMark" heißt das Projekt des Entwicklers STIX+Partner, geplant ist eine Ergänzung des Silos um drei weitere Bauteile für Wohn-, Büro- und Gemeinschaftsflächen. Entstehen soll ein modernes Dorfquartier.
"Wir beobachten eine rege Bautätigkeit in den Neubausiedlungen an den Dorfrändern und außerhalb der Gemeinden, während gleichzeitig die Dorfkerne verwaisen und ihre Funktion als sozialer und kultureller Treffpunkt zunehmend verlieren", erklärt Manager Reinhard Stix, selbst gebürtiger Bernhardsthaler.
24 Wohnungen
"Insgesamt entstehen direkt im Ortszentrum 24 moderne Wohnungen, ergänzt durch vier Reihenhäuser mit begrünten Flachdächern sowie zusätzliche Gewerbeflächen und Büros. Die allesamt barrierefreien Miet- und Eigentumswohnungen werden besonders nachhaltig und gasfrei mit einer Soleluftwärmepumpe sowie Photovoltaiktechnik geheizt bzw. teilweise auch gekühlt. Die Erdgeschoss-Zone soll durch Gemeinschaftsräume, etwa für die kulturelle Nutzung, und Geschäftsflächen wie Co-Working-Spaces belebt werden", schildert er.
Die Politik ist begeistert: Bürgermeisterin Doris Kellner (ÖVP) freut sich auf eine "sinnvolle Weiternutzung" des leerstehenden Lagerhauses und sogar Landtags-Präsident Karl Wilfing (ÖVP) betont die "Wertschöpfung in der Vorzeigeregion".
