Niederösterreich
Unwetter in NÖ verursachte Schäden in Millionenhöhe
Zahlreiche Murenabgänge und Überflutungen in NÖ: Im Bezirk Waidhofen an der Thaya kämpten 380 Feuerwehrleute bis Mitternacht gegen die Wassermassen.
Durch extreme Witterung mit anhaltendem Starkregen ist es am Sonntagabend zu zahlreichen Murenabgängen und Überflutungen in Niederösterreich gekommen. Auf der B33 ereigneten sich acht Murenabgänge. Auf der Westautobahn (A1) wurden im Gemeindegebiet von Schollach, Bezirk Melk, alle Fahrstreifen überflutet, teilte die niederösterreichische Polizei Montagfrüh mit.
Fünf Lenker eingeschlossen
Die Fahrbahn auf der B33 wurde zwischen den Ortsgebieten Schönbühel und Aggsbach/Dorf teilweise bis zu ein Meter Höhe verschüttet und unpassierbar. Fünf Fahrzeuglenker waren kurzfristig zwischen den Muren eingeschlossen. Die Aufräumungsarbeiten werden voraussichtlich mehrere Tage in Anspruch nehmen.
Kanaldeckel herausgedrückt
Auch im Bezirk Waidhofen an der Thaya führte der enorme Niederschlag zu schweren Überflutungen, wie das Bezirksfeuerwehrkommando Waidhofen mitteilte. Im Stadtgebiet von Waidhofen an der Thaya mussten mehrere Kanaldeckel gesichert werden, nachdem die Wassermassen die Deckel herausdrückten. In der Gemeinde Karlstein an der Thaya standen Keller und Garagen unter Wasser. Schlamm und Geröll wurden auf die Verkehrswege gespült und ganze Straßen standen komplett unter Wasser.
Landesstraße 59 überflutet
Die Landesstraße 59 wurde im Bereich des sogenannten "Holzgrabens" überflutet. Auch hier war ein Pkw-Lenker in seinem Fahrzeug eingeschlossen, und wurde von der Feuerwehr befreit. Die B5 stand im Bereich Alt-Waidhofen unter Wasser, ebenso kurzfristig die Landesstraße 60 bei Matzles. In Rafingsberg (Gemeinde Windigsteig) errichteten die Einsatzkräfte einen Hochwasserschutz aus Sandsäcken. Die Landesstraße 8117 zwischen Loibes und Karlstein auf Höhe der Motocross Strecke musste vorübergehend gesperrt werden. In Kautzen kam es nach nur 24 Stunden erneut zu Unwetterschäden. Gewaltige Wasser- und Schlammmassen vermurten die Landesstraße 8172.
Gegen Mitternacht beruhigte sich die Lage im Bezirk Waidhofen an der Thaya wieder. In Summe waren in dem Bezirk am Sonntag 380 Mitglieder von 32 Feuerwehren eingesetzt.
Schäden in der Landwirtschaft
Ein schweres Unwetter mit Starkniederschlägen und Hagel hatte bereits am Samstagabend in den niederösterreichischen Bezirken Waidhofen an der Thaya und Gmünd Schäden in der Landwirtschaft verursacht. Die Fortsetzung folgte Sonntag am späten Nachmittag: In den Bezirken Melk, St. Pölten-Land und Horn entstanden laut Hagelversicherung durch teils sintflutartige Regenfälle mit Hagel erneut großflächige Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen. Weitere Bilder der Schäden sehen Sie hier.
In Summe wurde seit Samstag am Abend eine Agrarfläche von rund 10.000 Hektar in Mitleidenschaft gezogen. Ackerkulturen (Getreide, Mais, Kartoffeln), Erdbeeren und das Grünland wurden stellenweise regelrecht zerstört. Es entstand ein Gesamtschaden in der Landwirtschaft von zwei Millionen Euro.