Passanten packten an
Unwetter erfasst Wien, Straße vollkommen blockiert
Ein Sintflut-Tief zog am Samstag eine Schneise der Verwüstung in vielen Teil des Landes. In Wien verhinderten abgebrochene Äste die Weiterfahrt.
Stellenweise bis zu 400 Liter Regenwasser pro Quadratmeter, heftiger Sturm mit bis zu 100 km/h, allerhöchste Warnstufe: Österreichweit kämpfen Einsatzkräfte und Bewohner seit Stunden gegen Unwetterschäden an.
In Gars am Kamp (Niederösterreich) befürchtet die Marktgemeinde am Sonntag ein "100-jährliches Hochwasser". Und auch in der Wiener Donaustadt kämpfen Autofahrer sowie Fußgänger mit den verheerenden Unwetter-Folgen.
Wiener räumen selber auf
In der Obere Donaustraße im 2. Wiener Bezirk ging für Pkw-Lenker kurz nach 15 Uhr im Straßenverkehr nichts mehr. Der Grund: Mehrere Bäume und Äste hielten der Naturgewalt des Unwetters nicht stand, brachen und landeten auf offener Straße.
Autofahrer reagierten sofort und hielten an. In weiterer Folge stiegen einige Lenker aus, um die drei Fahrstreifen vor Ort wieder befahrbar zu machen. Auch Passanten gesellten sich hinzu und zeigten, dass "Wien anders ist". Ein Leserreporter-Video zeigt die Szenen vor Ort.
Schon am Samstagvormittag kämpften Pkw-Fahrer in mehreren Wiener Bezirken damit, durch die Straßen der Hauptstadt zu fahren. Unzählige Bäume hielten dem starken Wind mit Geschwindigkeiten bis zu 100 km/h sowie den massiven Niederschlägen nicht statt.
Die Wiener Berufsfeuerwehr befindet sich im Dauereinsatz. So auch im dritten Bezirk, wo Autofahrer in der Oberzellergasse einen Baum auf offener Straße vorsichtig umkurven mussten. Im 13. Wiener Bezirk fiel in der Münichreiterstraße ein riesiger Baum um und beschädigt wohl einige geparkte Fahrzeuge. Auch in der Arnethgasse in Wien-Ottakring zerstörte das Unwetter unzählige Bäume.
In der Edmund-Weiß-Gasse im 18. Bezirk stürzte riesiger Baum um, der sich im nahegelegenen Sternwartepark befindet. Auch hier wurde die Weiterfahrt auf dem Fahrstreifen durch den Baumsturz komplett blockiert.
Akut-Warnung an Zug-Kunden
Doch nicht nur für Auto-Lenker gab es am Samstag schwerwiegende Probleme, voranzukommen. Bei den ÖBB gehen mittlerweile im Minutentakt Meldungen über Sperren und Behinderungen im heimischen Zugverkehr ein. Das Unwetter- und Hochwasser-Geschehen stellt die Bundesbahnen vor immense Herausforderungen: An den Strecken steigen die Gewässer immer weiter, zudem werden Gleise von Bäumen, Ästen, Geröll, Schlamm und Muren verlegt.
Am Samstag waren etwa die Strecken zwischen Fehring und Friedberg, Korneuburg und Stockerau, Wien-Hütteldorf und Wien-Meidling, Bad Vöslau und Pfaffstätten gesperrt, andere Verbindungen eingestellt – mehr dazu hier.
Die Züge können zwischen Bad Vöslau und Pfaffstätten wieder eingeschränkt verkehren, Fahrgäste müssen jedoch mit Verspätungen und vereinzelten Zugausfällen rechnen.
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Auf den Punkt gebracht
- Ein heftiges Unwetter hat am Samstag in Wien und anderen Teilen Österreichs für massive Schäden gesorgt, wobei abgebrochene Äste und umgestürzte Bäume den Verkehr blockierten und die Wiener Berufsfeuerwehr im Dauereinsatz war
- Auch der Zugverkehr war stark beeinträchtigt, da Gleise von Bäumen, Ästen und Schlamm blockiert wurden, was zu zahlreichen Sperrungen und Verspätungen führte