Politik

Unter 30 Prozent – krachendes Umfragedebakel für ÖVP

Die ÖVP schlittert weiter in die Krise: Eine neue Umfrage attestiert der Regierungspartei nun auch im schwarzen Tirol verheerende Werte.

Nikolaus Pichler
Karl Nehammers Partei hat in Tirol aktuell wenig zu lachen.
Karl Nehammers Partei hat in Tirol aktuell wenig zu lachen.
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Rund zwei Monate vor der vorgezogenen Tiroler Landtagswahl (25. September) droht der ÖVP weiter ein Debakel. Laut einer "IMAD"-Umfrage im Auftrag der Tirol-Ausgabe der "Kronen Zeitung" käme die seit Jahrzehnten regierende ÖVP aktuell auf lediglich 29,1 Prozent Stimmenanteil - also um 15 Prozentpunkte weniger als 2018. FPÖ (15,7 Prozent) und SPÖ (15,3 Prozent) rittern um Platz zwei, dahinter folgen - ebenfalls mit knappem Abstand - Grüne (12,6 Prozent) und NEOS (12,3 Prozent).

Die ebenso im Landtag vertretene Liste Fritz liegt bei 10,2 Prozent Stimmenanteil, wohl keine Hoffnungen auf einen Einzug in das Tiroler Parlament dürfen sich MFG (2,5 Prozent) und KPÖ (2,3 Prozent) machen. Für sie dürfte die Fünf-Prozent-Hürde zu hoch sein. Die Schwankungsbreite wurde mit +/- 3,9 Prozent angegeben, vom 22. bis 25. Juli wurden 600 Personen von dem Innsbrucker Marktforschungsinstitut befragt.

Schlechtestes Ergebnis in der Geschichte

Mit 29,1 Prozent Stimmenanteil würde die Tiroler ÖVP das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte einfahren - dieses datiert aus dem Jahr 2013 (39,35 Prozent). Bei der Landtagswahl 2018 hatte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) noch 44,26 Prozent eingeheimst. Platter hat Mitte Juni seinen Rückzug angekündigt und den aktuellen Wirtschaftslandesrat Anton Mattle als seinen Nachfolger für die Wahl am 25. September in Stellung gebracht. Bereits zu Beginn des Jahres waren der Volkspartei in einer Umfrage nur 32 Prozent ausgewiesen worden.

Zweiter wäre laut der Umfrage die FPÖ mit 15,7 Prozent (2018: 15,53 Prozent), allerdings schrumpfte im vergangenen Monat der Abstand zu der auf Platz drei liegenden SPÖ mit 15,3 Prozent (2018: 17,25 Prozent). 12,6 Prozent würden für die Grünen einen Zuwachs von rund zwei Prozentpunkten bedeuten (2018: 10,67 Prozent). Zu den großen Gewinnern würden NEOS und die Liste Fritz zählen. Bei ihrem ersten Antreten waren die NEOS 2018 auf 5,21 Prozent Stimmenanteil gekommen, die Liste Fritz auf 5,46 Prozent.

DANN wäre Tiroler Regierungskoalition am Ende

Bewahrheitet sich die Umfrage am Wahltag, wäre ein Weiterregieren von Schwarz-Grün aufgrund der fehlenden Mandatsmehrheit nicht mehr möglich. Es würden in der nächsten Tiroler Landesregierung mindestens drei Parteien vertreten sein müssen. Von den 36 Landtagssitzen entfielen 11 auf die ÖVP (aktuell: 17), jeweils 6 auf FPÖ (5) und SPÖ (6), 5 auf die Grünen (4) und jeweils 4 auf NEOS (2) und die Liste Fritz (2).

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