Vor Afrika-Cup-Quali

"Unmenschlich!" Boniface und Co. saßen wie Geiseln fest

Nigeria würde am Dienstag in der Afrika-Cup-Quali auf Libyen treffen. Jetzt boykottiert die Mannschaft das Spiel wegen "unmenschlicher Bedingungen".

Sport Heute
"Unmenschlich!" Boniface und Co. saßen wie Geiseln fest
Die nigerianische Mannschaft wird nicht gegen Libyen antreten.
Imago/X

Die nigerianische Fußball-Nationalmannschaft wird das für Dienstag angesetzte Auswärtsspiel in Libyen wegen Sicherheitsbedenken boykottieren. Wie der nationale Verband mitteilte, werde das Team nicht zum in Benina angesetzten Qualifikationsspiel für den Afrika-Cup antreten und stattdessen umgehend in die Heimat reisen. Grund dafür ist, dass die Delegation seit ihrer Ankunft am Sonntag "unmenschlich behandelt" worden sei.

Demnach wurde die Mannschaft von Leverkusens-Superstar Victor Boniface laut Verbandsangaben mehr als 15 Stunden auf einem verlassenen Flughafen in der libyschen Stadt Al-Abraq festgehalten. Bei der Afrikanischen Fußballkonföderation (CAF) wurde deshalb eine formale Beschwerde eingereicht.

"Das wird jetzt unheimlich"

Boniface hielt seine Follower bei "X" mit einer Art Live-Ticker auf dem Laufenden. "Helft mir, meine Großmutter anzurufen und ihr zu sagen, dass es ihrem Enkel gut geht. Das ist krank", schrieb er unter anderem – oder: "Das wird jetzt unheimlich. Ihr könnt die Punkte haben. Wir wollen nur in unser Land zurückkehren."

Das ÖFB-Team beim Training in Windischgarsten

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    Am Montag traf sich das ÖFB-Team in Windischgarsten zum ersten Oktober-Training.
    Am Montag traf sich das ÖFB-Team in Windischgarsten zum ersten Oktober-Training.
    GEPA

    Als Mannschaftskapitän habe er "zusammen mit der Mannschaft entschieden, dass wir dieses Spiel NICHT spielen werden", schrieb William Troost-Ekong in den Sozialen Medien: "Sollen sie doch die Punkte haben." Nach den Vorkommnissen am Flughafen habe das Team Sicherheitsbedenken für die dreistündige Busfahrt von Al-Abraq nach Benina. "Wir werden es nicht akzeptieren, mit dem Auto irgendwohin zu fahren, denn selbst mit Sicherheitspersonal ist es nicht sicher. Wir können uns nur vorstellen, wie das Hotel oder das Essen aussehen würde, wenn wir unsere Reise fortsetzen."

    "Das ist ein Hochrisikoland"

    Delegationsmitglied Victor Ikpeba forderte harte Sanktionen gegen Libyen und unterstützte die Entscheidung zum Boykott des Spiels. "Wenn die CAF ihren Job versteht, sollte Libyen aus dem internationalen Fußball ausgeschlossen werden", sagte Afrikas Fußballer des Jahres 1997 der Nachrichtenagentur AFP: "Das ist ein Hochrisikoland, und man fragt sich wirklich, wer dafür gesorgt hat, dass Libyen seine Spiele zu Hause austrägt."

    Die Fußball-Top-News auf einen Blick

    Er habe noch "nie" so etwas erlebt, "was ich in den letzten Stunden in Libyen erlebt habe. Die Mannschaft ist nicht sicher, und auch wir, die mit ihr reisen, sind nicht sicher. Wir waren mehr als 10 Stunden lang wie Geiseln in einem verlassenen Flughafen eingesperrt."

    Das Hinspiel hatte Nigeria am vergangenen Freitag mit 1:0 gewonnen. Die Super Eagles sind in Gruppe D mit sieben Punkten Tabellenführer, Libyen ist mit einem Zähler Schlusslicht.

    Auf den Punkt gebracht

    • Die nigerianische Fußball-Nationalmannschaft boykottiert das Afrika-Cup-Qualifikationsspiel in Libyen aufgrund von Sicherheitsbedenken und unmenschlicher Behandlung, nachdem sie über 15 Stunden auf einem verlassenen Flughafen festgehalten wurde
    • Der nationale Verband hat eine formale Beschwerde bei der Afrikanischen Fußballkonföderation eingereicht, und Delegationsmitglied Victor Ikpeba fordert harte Sanktionen gegen Libyen
    red
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