Klimaschutz
Unilever verbannt Erdöl aus Putz- und Reinigungsmitteln
Bis 2030 investiert Unilever eine Milliarde Euro, um das Klima zu schützen und Ressourcen zu schonen.
Statt aus Erdöl oder anderen fossilen Quellen werden beim Konsumgüterkonzern, zu dem so bekannte Marken wie Coral, Cif und Domestos gehören, zukünftig nur Inhaltsstoffe aus nachwachsenden oder recycelten Rohstoffen zum Einsatz kommen.
Mit dem "Karbon-Regenbogen" in eine saubere Zukunft
Die meisten der marktüblichen Reinigungsmittel enthalten Inhaltsstoffe, die aus fossilen Kohlenstoffquellen gewonnen werden. Diese verursachen derzeit den Großteil des CO2-Fußabdruckes (46 Prozent). Ziel des sogenannten "Clean Future"-Programms ist es, den Kohlenstoffverbrauch aus nicht erneuerbaren Quellen für alle Marken auf null herunterzufahren.
„"Wir müssen aufhören, weiterhin Kohlenstoff aus dem Boden zu pumpen. Schließlich ist mehr als genug Kohlenstoff über dem Boden vorhanden. Wir müssen nur verstehen, wie wir ihn für uns nutzbar machen können." - Peter ter Kulve, Unilever“
Zusätzlich investiert der niederländisch-britischer Konzern eine Milliarde Euro in einen neuen Klima- und Umweltfonds, um den Klimawandel zu bekämpfen, die Umwelt zu schützen und zu regenerieren sowie die Ressourcen für künftige Generationen zu erhalten.
"Clean Future" hat bereits zahlreiche Markteinführungen oder Relaunches in Österreich inspiriert:
>> Der Cif-Nachfüller ist eine Verpackungsrevolution auf dem Markt. Er kommt mit 75 Prozent weniger Kunststoff als eine neue Sprühflasche aus. Die kleine 10-fach konzentrierte Kapsel wird auf den Flaschenhals aufgeschraubt. So kann nicht nur die Sprühflasche, sondern auch der Sprühkopf bis zu fünfzehn Mal wiederverwendet werden.
>> Das Cif Kraft & Glanz Badspray enthält 100 Prozent Kalklösekraft natürlichen Ursprungs.
>> Die Flaschen der Weichspülermarke Comfort bestehen bereits heute aus 100 % recyceltem Kunststoff.
Buntes CO2 und Facebook-Boykott
Den Ansatz, mit dem Unilever sein Ziel erreichen will, nennt es den "Carbon Rainbow" ("Kohlenstoff-Regenbogen", siehe Grafik oben). Ziel ist es, die Kohlenstoffquellen für Produkte zu diversifizieren und nicht erneuerbare (auch bekannt als schwarzer Kohlenstoff) durch andere, umweltfreundliche Kohlenstoffquellen zu ersetzen. Genutzt werden sollen dabei aus der Luft isoliertes CO2 (violett), CO2 aus Pflanzen und Pflanzenextrakten (grün), CO2 aus Meeresalgen (blau) und sogar CO2, das aus Plastikmüll und anderem Abfall (grau) stammt.
Der Kohlenstoff-Regenbogen soll auch andere Unternehmen dazu ermutigen, ihre Produktion vollständig auf Rohstoffe aus erneuerbaren oder recycelten Kohlenstoffquellen umzustellen.
Im Juli folgte Unilever gemeinsam mit über 1.000 weiteren Unternehmen – darunter Schwergewichte wie Coca-Cola und der Autoriese Honda – dem Boykottaufruf von Bürgerrechtsgruppen und stoppten zeitweise Anzeigen bei Facebook - "Heute" hat berichtet.
Außerdem war der Konsumgüterkonzern vor dem Hintergrund der Diskussion über rassistische Namen und Begriffe von Lebensmitteln unlängst in den Medien. So wird die "Zigeunersauce" der Marke Knorr und Kelly's "Zigeunerräder" umbenannt. "Heute" berichtete.