Politik
"Ungerecht": Junge gehen wegen ORF-Gebühr auf Barrikade
Die geplante Haushaltsabgabe des ORF erhitzt weiter die Gemüter. Auch die Bundesjugendvertretung lehnt diese ab.
Das Ende der GIS ist besiegelt! Die geplante Haushaltsabgabe sorgt aber weiter für Diskussionen. In Zukunft sollen nämlich alle Haushalte in Österreich den ORF finanzieren, unabhängig vom Empfangsgerät. Somit sind auch jene Nutzer und Nutzerinnen, die ORF-Programme streamen, beteiligt.
Wie eine brandaktuelle "Heute"-Umfrage ergab, lehnt die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung die neue ORF-Gebühr ab. Laut dem renommierten Institut "Unique Research", das für "Heute" die Studie durchgeführt hat, sind 51 Prozent der Befragten klar dagegen.
Unter 30-Jährige zeigen kein Verständnis
Wie die Umfrage zeigt, ist das Thema ORF auch eine Generationenfrage. Meinungsforscher Peter Hajek führt aus: "Während die Generation 60+ zwar kritisch, aber nicht eindeutig ablehnend auf die Haushaltsabgabe blickt, zeigen die Unter-30-Jährigen kein Verständnis dafür. 14 Prozent der Jungen können mit der Materie gar nichts anfangen.
Jetzt hat sich auch die Bundesjugendvertretung (BJV) in der Debatte rund um die Finanzierung des ORF geäußert und sich klar gegen eine Haushaltsabgabe für junge Menschen ausgesprochen.
"Modell ungerecht"
BJV-Vorsitzender Julian Christian erklärt dazu in einer Aussendung: "Die aktuelle Umfrage zeigt, dass ein großer Teil der Jugendlichen eine ORF-Haushaltsabgabe ablehnt. Junge Menschen finden das Modell der Haushaltsabgabe ungerecht. Eine neue ORF-Finanzierung darf nicht zu Lasten junger Menschen gehen."
In Zeiten, in denen Jugendliche durch die Teuerung massiv belastet sind, dürfe es nicht noch weitere Gebühren geben. "Jugendliche dürfen nicht auch noch zusätzliche finanzielle Belastungen aufgebürdet bekommen", kritisiert Christian.
Jugendliche stärker im Programm einbeziehen
Um Jugendliche besser zu erreichen, brauche es stattdessen eine Digitalnovelle, die auf die Bedürfnisse junger Menschen bei der Mediennutzung eingeht. Außerdem müssten Jugendliche stärker in die Programmgestaltung einbezogen werden.
"Es wäre jetzt ein falsches Signal, den Sparstift bei jenen Programmen anzusetzen, die auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet sind. Wir bekennen uns grundsätzlich zur Notwendigkeit des verfassungsrechtlichen Auftrags des Rundfunks, aber es braucht endlich auch den Ausbau von jugendadäquaten Programminhalten und Formaten, um junge Menschen anzusprechen. Finanzielle Mehrbelastungen sind absolut fehl am Platz", so Christian abschließend.