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Ungeimpfter Corona-Patient: "Hatte Angst um mein Leben"

Ein ungeimpfter Grazer (35) erkrankte schwer an Corona und landete im Spital. Nun appelliert er an Impfverweigerer: "Lernt aus meinem Fehler!"

Amra Duric
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Matthias Hohl schob die Corona-Impfung auf, infizierte sich mit dem Virus und kam ins Spital: "Ich bin froh noch am Leben zu sein."
Matthias Hohl schob die Corona-Impfung auf, infizierte sich mit dem Virus und kam ins Spital: "Ich bin froh noch am Leben zu sein."
privat

Es waren die fünf schwersten Wochen im Leben von Matthias Hohl. Der 35-Jährige erkrankte an Covid-19. "Ich habe meinen Impftermin im Sommer immer weiter nach hinten verschoben. Das war im Endeffekt massiv verantwortungslos von mir", erzählt der Grazer im Gespräch mit "Heute". Anfang Oktober wurde der Unternehmer positiv auf das Virus getestet. "Ich hatte Fieber und Husten. Als ich nicht mehr alleine aufstehen konnte, weil mir die Luft ausging, habe ich 1450 angerufen."

Angst vor Verlegung auf die Intensivstation 

Ein Arzt untersuchte Hohl in seiner Wohnung. "Nachdem er meine Lunge abgehört hatte, meinte er ich sollte lieber ins Spital fahren." Mit der Rettung wurde der 35-Jährige ins Krankenhaus gebracht. Dann ging alles plötzlich ganz schnell. "Ich lag etwa zwei Wochen lang im Spital. Meine Lunge tat höllisch weh, ich habe so viel gehustet, dass ich sogar Blut gespuckt habe. Pro Minute wurden mir sechs bis acht Liter Sauerstoff verabreicht. Es ging mir wirklich extrem schlecht. Ich konnte kaum essen. Sogar der kurze Gang vom Bett zum Klo war ein Martyrium", erinnert sich Hohl. "Es war nicht einmal mehr möglich im Bett zu sitzen. Ich konnte nur liegen." 

"Meine Lunge tat höllisch weh, ich habe so viel gehustet, dass ich sogar Blut gespuckt habe. Pro Minute wurden mir sechs bis acht Liter Sauerstoff verabreicht. Es ging mir wirklich extrem schlecht."

Besonders erschreckend war für den 35-Jährigen die Diagnose der Ärzte. "Sie haben gesagt, dass meine Werte sehr schlecht aussehen und sie nicht wissen würden, wie es weitergeht. Ich war knapp davor, auf der Intensivstation zu landen und hatte Angst um mein Leben." Laut dem Steirer war die erste Woche im Spital die "reinste Hölle". Seit zwei Wochen ist Hohl nun wieder zu Hause – völlig genesen ist er aber noch lange nicht. "Es geht spärlich voran. Erst seit ein paar Tagen kann ich wieder seitlich liegen. Vorher hatte ich so starke Lungenschmerzen, dass das nicht möglich war."

Auf Instagram dokumentiert Matthias Hohl seinen Weg zurück in den Alltag.
Auf Instagram dokumentiert Matthias Hohl seinen Weg zurück in den Alltag.
Instagram

Der Kampf zurück in den Alltag

Auch der Sauerstoff-Tank begleitet den 35-Jährigen weiterhin. "Für eine Woche brauche ich 45 Liter zusätzlichen Sauerstoff. Ich habe derzeit nicht einmal die Hälfte der Lungenkapazität, die ich in meinem Alter haben sollte." Viele simple Alltagstätigkeiten fallen dem Unternehmer noch schwer. "Beim Treppensteigen oder Spazierengehen geht mir schnell die Luft aus. Ich habe zumindest das Glück, dass ich von Zuhause aus arbeiten kann, so gut es eben geht."

Vor seiner Corona-Infektion stand Hohl fest im Leben. "Ich hatte keine Vorerkrankungen, bin Nichtraucher und war immer voll einsatzfähig." Dass er die Krankheit dermaßen unterschätzt hat, bereut der 35-Jährige heute sehr. "Ich würde die Impfung nie wieder so rauszögern. Ich habe mich angesteckt und weiß nicht einmal wo und das, obwohl ich mich ständig getestet und große Menschenmassen gemieden habe."

"Ich dachte mir, wenn ich mit meiner Geschichte nur einer Person helfen kann, Corona ernst zu nehmen, dann zahlt sich das aus. Diese Krankheit hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich hoffe, dass Leute aus meinem Fehler lernen."

Auf Instagram (matthias.hohl) hat der Steirer seinen Überlebenskampf mit seinen 14.000 Followern geteilt. "Ich dachte mir, wenn ich mit meiner Geschichte nur einer Person helfen kann, Corona ernst zu nehmen, dann zahlt sich das aus. Diese Krankheit hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich hoffe, dass Leute aus meinem Fehler lernen. Die Impfung ist derzeit das Einzige, was gegen Corona hilft. Es geht mir nicht um politische Statements, sondern darum den Leuten zu zeigen, dass sie ihre eigene Gesundheit nicht aufs Spiel setzen sollen."

Die Erkrankung hat die Einstellung des Steirers zu Corona völlig verändert. "Ich bin eigentlich nicht der emotionale Typ, aber als ich wieder zu Hause war, sind mir die Tränen gekommen. Ich war froh noch am Leben zu sein."

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