Ukraine
Ungarn schließt neue Energie-Abkommen mit Russland ab
Ungarn hält trotz des russischen Einmarschs in der Ukraine an Handelsbeziehungen zu Moskau fest.
Am Dienstag vereinbarte Ungarn neue Verträge zur Energiekooperation mit Russland. Der staatliche russische Energiekonzern Gazprom habe zugestimmt, dass Ungarn bei Bedarf über die in einem 2022 geänderten langfristigen Vertrag vereinbarten Mengen hinaus Erdgas importieren könne, gab der ungarische Außenminister Peter Szijjarto in Moskau bekannt.
Der Preis für das Gas, das Ungarn über die Turkstream-Pipeline beziehen werde, sei auf 150 Euro pro Megawatt gedeckelt, sagte Szijjarto. Der Minister betonte, der Zugang zu russischen Energielieferungen sei für die Sicherheit Ungarns von entscheidender Bedeutung – unabhängig von politischen Erwägungen im Zusammenhang mit dem Krieg.
Keine politische Frage, sondern der "Physik"
Die Kooperation sei keine politische oder ideologische Frage, sondern eine Frage der Physik, sagte Szijjarto. Die Zusammenarbeit mit Russland werde "für die Energiesicherheit Ungarns entscheidend bleiben".
Szijjartos Reise nach Moskau war für einen Regierungsvertreter aus einem EU-Land ungewöhnlich. Die Regierungen der meisten EU-Mitglieder haben sich wegen des Ukraine-Einmarschs vom russischen Präsidenten Wladimir Putin distanziert und versuchen, ihre Länder unabhängig von fossilen Brennstoffen aus Russland zu machen.