Der Bezirk Rohrbach befindet sich seit Montag Früh in der Schockstarre: Zuerst wurde Franz Hofer (64), ÖVP-Bürgermeister von Kirchberg ob der Donau, erschossen. Kurze Zeit später fand die Polizei eine weitere Leiche: einen Jagdleiter. Meldungen über eine dritte tote Person konnten zunächst nicht bestätigen.
"Diese unfassbaren Taten schocken unser Land", sagt LH Thomas Stelzer (ÖVP) in einer ersten Reaktion. "In diesen schweren Stunden sind all unsere Gedanken und unser tiefes Mitgefühl bei den Familien und allen Angehörigen."
Eine Reaktion auf die Bluttaten: Eine wichtige Behörde wurde geschlossen. In Absprache mit der Polizei gibt es bis auf Weiteres keinen Parteienverkehr in der Bezirkshauptmannschaft Rohrbach.
Die Angst ist groß, dass weitere Attentate folgen. Denn: Das Motiv des mutmaßlichen Amokläufers – ein 56-jähriger Waidmann – waren Streitigkeiten ums Jagdrecht. Eine Anzeige brachte das Fass schließlich zum Überlaufen.
Die Sperre der BH ist nicht die einzige Vorsichtsmaßnahme: Bezirksjägermeister Martin Eisschiel wurde in Sicherheit gebracht, er steht unter Polizeischutz. In der Bevölkerung herrscht Panik: Die Ortsplätze sind wie leergefegt, die Bewohner haben sich in ihren Häusern verbarrikadiert.
Die Fahndung nach dem Flüchtigen läuft unterdessen auf Hochtouren. Die Gefahr ist keinesfalls gebannt. Der Mann, der in einem Auto unterwegs ist, dürfte nach wie vor die Waffe – ein Gewehr – bei sich haben. Die groß angelegte Suche erstreckt sich nicht nur über ganz Österreich, sondern auch bis ins benachbarte Ausland.
Der verdächtige Roland D. dürfte mit einem silbernen VW Caddy (Kennzeichen RO-231 EL) unterwegs sein. Die Polizei appelliert dringend, bei Sichtung des Mannes unbedingt den Notruf zu wählen und nicht selbst Kontakt zu ihm aufzunehmen.