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Unfall-Youtuber holten nach Todescrash keine Hilfe
Nach dem Todescrash rund um eine Gruppe Youtuber kommen nun immer mehr Details ans Tageslicht. Nach dem tödlichen Unfall holten sie keine Hilfe.
Beim tragischen Verkehrsunfall, der sich vergangene Woche in Rom ereignete, sickern immer mehr erschütternde Details durch. Laut der italienischen Zeitung "Corriere della Sera" alarmierte nach dem Crash zwischen dem Lamborghini Urus und dem Smart keiner der gänzlich unverletzten Youtuber die Rettungskräfte. Manuel, seine Mutter und seine kleine Schwester seien im Smart gefangen gewesen, schreibt der "Corriere della Sera".
Das erschreckende Verhalten der Youtuber
Das Verhalten der Influencer schockiert, reiht sich aber in eine Reihe mit anderen Fakten, die die Youtuber in keinem guten Licht erscheinen lassen:
– Sie machten sich bereits vor dem Unfall in einem Video über einen Smartfahrer lustig: "Was macht der denn da in seinem Smart? Sein Auto kostet gebraucht 3000 Euro im Conad, meines kostet eine Milliarde, ist so viel Wert wie Amazon."
– Sie fuhren mit stark überhöhter Geschwindigkeit durch eine 30er-Zone: Die Polizei geht derzeit von 110 km/h aus, die Verteidigung des Hauptverdächtigen Mattia di Pietro behauptet, es seien nur 80 km/h gewesen.
– Nach dem Unfall scherzten sie am Unfallort, lachten und drehten Videos.
– Sie riefen nicht den Notruf, obwohl klar war, dass die Mutter gemeinsam mit den zwei Kindern im Smart festsaß.
– Sie wollten eine ihrer Kameras verschwinden lassen, die vermutlich Videomaterial vom Unfall enthielt.
– Zwei von ihnen setzten sich vermutlich in die Türkei und nach Spanien ab, darunter der Lenker und Hauptverdächtige Mattia di Pietro.
Forensischer Ingenieur soll Unfallhergang rekonstruieren
Dennoch gibt es nach wie vor einige ungeklärte Komponenten in dem Fall – um den Unfallhergang genau zu rekonstruieren, wurde daher der forensische Ingenieur Lucio Pinchera eingesetzt. Der 57-Jährige hat bereits viel Erfahrung in der Analyse von Verkehrsunfällen. Er soll nun klären, wer von beiden Parteien wirklich Vorfahrt hatte, und wie schnell der Lamborghini Urus wirklich unterwegs war – nach italienischem Recht hätte di Pietro als 20-jähriger Fahranfänger nur 90 Stundenkilometer fahren dürfen. Zudem soll geklärt werden, ob der Lenker während des Fahrens sein Smartphone benutzt hatte.
Zur Klärung der Fragen hat Pinchera insgesamt zwei Monate Zeit. Dagegen ist Zeit etwas, dass der kleine Manuel nicht mehr hat. Er wird am heutigen Donnerstag beerdigt. Sein Onkel sagte auf dem italienischen Fernsehsender Rai 1: "Ich will nicht Hass im Hass kreieren, aber im Moment kann ich nicht von Vergebung sprechen. Für uns ist es eine Tortur, diese Jungs neigen dazu, die Dinge herunterzuspielen. Ich war da, sie hatten das Ausmaß dessen, was sie getan hatten, noch nicht begriffen."