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Unbekannte Nummer: Vermisster ignoriert Rettungs-Anrufe
Ein Mann in den USA verirrte sich beim Wandern. Weil er die Nummer des Rettungsdienstes nicht erkannte, hob er nicht ab.
Während eines ganzen Tages galt ein Wanderer in Colorado (US) als vermisst. Wäre der Mann an sein Telefon gegangen, hätte er schon viel eher aus seiner misslichen Lage gerettet werden können. Wie der örtliche Such- und Rettungsdienst auf Facebook schreibt, habe man den Mann unzählige Male auf seinem Mobiltelefon angerufen. Der Verirrte ignorierte aber die Anrufe, weil er die Nummer nicht kannte.
Gegen 20 Uhr wurde der Mann als vermisst gemeldet, weil er nach einer Wanderung nicht zu seiner Unterkunft zurückkehrte. Man versuchte, den Mann telefonisch zu erreichen, ihm SMS zu schicken und ihn per Voicemail zu kontaktieren – ohne Erfolg. Gegen 22 Uhr machte sich ein fünfköpfiger Rettungstrupp auf, um den Vermissten auf dem Mount Elbert zu suchen. Fünf Stunden später, als sie den Mann auch auf dem 4402 Meter hohen Gipfel nicht gefunden hatten, brach man die Suchaktion fürs Erste ab.
Nach 24 Stunden fand der Mann alleine zurück
Am nächsten Tag wurde die Suche erneut aufgenommen, konnte jedoch abgebrochen werden, weil der Vermisste selbstständig zu seiner Unterkunft zurückgekehrt war. Ihm sei gar nicht bewusst gewesen, dass man so intensiv nach ihm gesucht hätte.
Er habe sich nach Einbruch der Dunkelheit verlaufen und die Stunden damit zugebracht, den Weg zu suchen, schreibt das Such- und Rettungsteam auf Facebook. Etwa 24 Stunden nach Beginn seiner Wanderung habe er sein Auto schlussendlich wiedergefunden.
Das Team betont auch, dass es wichtig sei, wenn man sich verirre, auch Anrufe von Nummern, die man nicht kenne, entgegenzunehmen: "Was wir aus der Sache mitnehmen ist, dass die Person unsere Anrufe nicht entgegengenommen hat, weil sie die Nummer nicht kannte. Bitte gehen Sie in so einer Situation immer ans Telefon", schreiben die Zuständigen auf Social Media.
Unterhalb des Posts auf Facebook häufen sich abschätzige und wütende Kommentare über das Verhalten des Wanderers. Das Such- und Rettungsteam nimmt den Mann in Schutz: "Bitte halten Sie sich vor Augen, dass Dinge, die in einer alltäglichen Situation völlig normal erscheinen, nicht mehr so offensichtlich sind, wenn man in Panik gerät."