"Unangebracht" – Team-Boss schießt gegen Marko

Brown ist aktuell nicht allzu gut auf Red Bull zu sprechen. In einer Medienrunde forderte der US-Amerikaner nach dem Aufkommen der Schummel-Vorwürfe gegen den österreichischen Rennstall eine umfängliche Aufklärung. "Ich habe noch einige Fragen", stellte Brown klar, nachdem der Rennstall des Energydrink-Riesen zugegeben hatte, einen Mechanismus zum Absenken des vorderen Teils des Unterbodens im Auto verbaut zu haben. Die Boliden werden nun umgebaut.

Das Verändern der Bodenfreiheit zwischen dem Qualifying und dem Rennen würde einen Verstoß gegen die Parc-Ferme-Regeln darstellen. Mehrere Teams hätten sich demnach beim Motorsport-Weltverband FIA über die Vorrichtung bei den Bullen beschwert.

Marko-Kommentare, Brown-Antwort

Doch auch auf Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko hatte es der McLaren-Boss abgesehen. "Es ist ja ganz lustig, wie manche Leute Rennen fahren und welche Taktiken sie anwenden. Aber das finde ich ziemlich unangebracht", richtete der US-Amerikaner dem Red-Bull-Berater aus.

Es war die Brown-Antwort auf Markos Aussagen über Norris´ psychische Gesundheit. Der WM-Zweite hatte zuletzt enthüllt, an einem Rennsonntag derart nervös zu sein, dass er kaum etwas essen oder trinken könne. "Einfach wegen der Neven und des Drucks", so der  britische Formel-1-Pilot.

"Norris hat eine Startschwäche, außerdem ist er nicht der Stärkste im Kopf. Dabei wird der Druck mit jedem Rennen größer, weil in Wahrheit muss er jedes Mal gewinnen, um den Rückstand noch aufzuholen", hatte der Red-Bull-Mann gemeint.

Nun folgte Browns Retourkutsche: "Ich habe die Kommentare gelesen, die ich enttäuschend, aber nicht überraschend fand. Lando ist eine Art Botschafter für psychische Gesundheit. Ich denke, dass es ein ernstes Thema ist, wir haben versucht, darüber zu sprechen und es in den Vordergrund zu stellen", erklärte Brown. Und schob dann hinterher: "In der Situation herumzustochern, halte ich für ziemlich unangebracht und wirft uns zehn bis 20 Jahre zurück."