Klimaschutz
UN-Klimabericht drängt zur Eile beim Klimaschutz
Die aktuellen Pläne seien unzureichend, um den Klimawandel zu bekämpfen, warnt der IPCC. Doch er zeigt auch Lösungsmöglichkeiten auf.
Der am Montag veröffentlichte 3.000 Seiten starke IPCC-Synthesebericht des Weltklimarats warnt erneut vor extremer werdenden Wetterereignissen. Aber: Die Erderhitzung kann noch begrenzt werden – wenn rasch gehandelt wird.
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Bereits bei einem Anstieg um 1,5 Grad (Paris-Ziel) nehmen Hitze, Überschwemmungen und Dürre zu. Von 1990 bis 2020 hat sich die Erde um durchschnittlich 1,1 Grad erwärmt. Plus 2 Grad bedeuten ein hohes Risiko von Nahrungsmittelknappheit. Unkontrollierbar wird die Klimakrise bei plus 3 Grad. Dürre und Hungersnöte für Milliarden von Menschen würden zu Chaos und Krieg führen, so die eindringliche Warnung der Klimawissenschaft.
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Schon die jüngsten drei Berichte, die zwischen Sommer 2021 und Frühjahr 2022 veröffentlicht wurden, waren alarmierend: Der Klimawandel verläuft schneller und folgenschwerer als bisher angenommen. Selbst im günstigsten Szenario mit starken Maßnahmen zum Klimaschutz dürfte das Ziel, die Erwärmung möglichst unter 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, schon ab den 2030er Jahren zumindest eine Weile nicht erreicht werden.
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Abschied von fossilen Energieträgern nötig
Die Treibhausgasemissionen würden weiter steigen, die aktuellen Pläne seien unzureichend, um den Klimawandel zu bekämpfen, warnte der IPCC. Doch die 93 Wissenschafter, die an dem Bericht gearbeitet haben, zeigen auch Lösungswege auf.
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Es geht dabei um Technologie, aber auch um Verhaltensänderungen, Effizienzsteigerungen und die Wiederherstellung von natürlichen Lebensräumen. Für jeden der dutzenden Bereiche gibt es vom IPCC auch eine Schätzung, wie viel Treibhausgase sich wie günstig reduzieren lässt.
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Besonders attraktiv ist die Reduktion von CO2 im Energiebereich: An vielen Standorten ist Wind- und Solarenergie bereits günstiger zu haben als Strom aus fossilen Quellen. Alleine mit diesen beiden Energieformen ließen sich 2030 rund 8,5 Milliarden Tonnen CO2 einsparen. Bis 2050 müsse der Ausstieg aus Kohle, Öl, Gas gelingen.
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Ökosysteme schützen und renaturieren
Eine wichtige Stellschraube sei auch der Schutz von Ökosystemen. Pflanzen, Wälder und Böden speichern fast ein Drittel des Treibhausgasausstoßes der Menschen. Die intensive Ausbeutung der Ressourcen durch den Menschen setzt aber CO2, Methan und Stickstoffoxid frei. Die Landwirtschaft verbraucht außerdem 70 Prozent der Süßwasservorkommen der Erde.
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Auch die Meere sorgen für einen bewohnbaren Planeten, indem sie ein Viertel des CO2-Ausstoßes der Menschheit absorbieren und mehr als 90 Prozent der durch Treibhausgase erzeugten Wärme. Doch das hat Folgen: Die Meere versauern, was potenziell ihre CO2-Aufnahmefähigkeit senkt. Der Anstieg der Temperaturen an der Meeresoberfläche sorgt für häufigere und heftigere Tropenstürme.
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Eine gesündere Ernährungsweise könnten mit 1,7 Milliarden Tonnen zum Klimaschutz beitragen und rund vier Milliarden Tonnen wären gewonnen, wenn wir weniger Wälder abholzen und Feuchtgebiete trockenlegen würden. Zum Vergleich: 2021 lagen die globalen CO2-Emissionen bei 37 Milliarden Tonnen. Viele der vorgeschlagenen Maßnahmen würden weitere Vorteile mit sich bringen – ganz unabhängig vom Klimaschutz.
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