Klimaschutz
Umweltschützer fordern Aus von hochgiftigen Pestiziden
In der EU sind Neonicotinoide verboten. Aber: Was in Europa als gefährlich eingestuft wird, kann Entwicklungsländern offenbar zugemutet werden.
In der EU sind Neonicotinoide (Clothianidin, Thiametoxam und Imidacloprid) vor allem aufgrund ihrer Bienengiftigkeit im Freiland verboten. Anders als in Deutschland können in Österreich Neonicotinoide aber nach wie vor über eine "Notfallzulassung" angewandt werden. Das EU-Verbot verhindert auch keine Exporte nach Afrika, Asien und Lateinamerika.
Was in Europa als gefährlich eingestuft wird, kann Entwicklungsländern offenbar zugemutet werden. Wie die Rechercheplattform "Public Eye" berichtete, wurden allein im letzten Drittel des Jahres 2020 3.900 Tonnen Neonicotinoide exportiert.
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Haupterzeuger des Insektizids sind Syngenta und Bayer. Unsere Nachfrage nach billigem Fleisch und Obst befeuert eine immer stärkere Intensivierung der Landwirtschaft in Ländern des globalen Südens.
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Bienenkiller Neonicotinoide
Neonicotinoide können gespritzt (z.B. bei Obst, Wein) aber auch zum Beizen von Getreide (Mais, Roggen, Hafer) eingesetzt werden. Das Nervengift tötet aber nicht nur Schädlinge wie Rüsselkäfer und Drahtwurm, sondern auch wichtige Bestäuber wie Bienen sowie - für die Bodengesundheit essenziell - Regenwürmer.
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Insgesamt landen 13.4000 Tonnen Pestizide jährlich auf Österreichs Äckern. Dafür stehen 248 zugelassene Wirkstoffe zur Verfügung. Sind diese nicht effizient genug, können Firmen, Interessenvertretungen oder Behörden Notfallzulassungen für nicht genehmigte Pflanzenschutzmittel beantragen.
Global 2000-Umweltcheniker Helmut Burtscher-Schaden kritisiert die Notfallzulassungen als "eine missbräuchliche Umgehung des europäischen Pestizidverbots" und fordert ihre Abschaffung. Bauern sehen häufig "keine andere Wahl".
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