Klimaschutz

Umweltbundesamt bestätigt gute Luftqualität Österreichs

Milde Winter haben uns 2021 eine niedrige Schadstoffbelastung beschert, zu diesem Schluss kommt das Umweltbundesamt in einem aktuellen Bericht.

Lydia Matzka-Saboi
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Milde Wintermonate führten zu weniger heizungsbedingten Emissionen. Die aufgrund der Corona-Pandemie verhängten Lockdowns haben nur eine untergeordnete Rolle gespielt.
Milde Wintermonate führten zu weniger heizungsbedingten Emissionen. Die aufgrund der Corona-Pandemie verhängten Lockdowns haben nur eine untergeordnete Rolle gespielt.
Getty Images/iStockphoto

Feinstaub, Ozon und Stickstoffdioxid. Das Umweltbundesamt verzeichnet in Österreich langfristig einen positiven Trend, was die Luftqualität betrifft. Dabei haben die aufgrund der Corona-Pandemie verhängten Lockdowns nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Die wesentlichen Gründe seien vielmehr in den relativ milden Wintermonaten zu suchen, die zu weniger heizungsbedingten Emissionen führten.

Bei Feinstaub (PM10) gab es eine der niedrigsten Belastungen seit Beginn der Messungen vor etwa 20 Jahren, bei Stickstoffdioxid (NO2) und Ozon (O3) eine der niedrigsten der vergangenen 30 Jahre. Eine detaillierte Analyse der Luftgütedaten wird im Herbst 2022 im "Jahresbericht Luftgüte in Österreich" vorliegen. Die aktuelle Analyse beruht nun auf vorläufigen Daten aus den Luftgütemessungen der Ämter der Landesregierungen und des Umweltbundesamtes im Auftrag des Umweltministeriums.

Luftqualitätsbilanz besser als in der Vor-Corona-Zeit

Stickstoffdioxid (NO2) stammt vor allem aus dem Verkehr, hier wiederum von Dieselfahrzeugen. Die Maßnahmen gegen die Covid-19-Pandemie führten 2020 zu einem deutlichen Rückgang des Verkehrs, im Jahr 2021 fällt dieser Rückgang allerdings geringer aus. Die Belastung durch NO2 war 2021 aber vergleichbar mit jener des Jahres 2020 und setzt damit den abnehmenden Trend der vergangenen 15 Jahre - bedingt durch die Erneuerung der Fahrzeugflotte - fort.

Die vorläufigen NO2-Jahresmittelwerte zeigen 2021 wie auch 2020 keine Überschreitungen des EU-Grenzwertes von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. Der Grenzwert gemäß Immissionsschutzgesetz-Luft von 30 Mikrogramm pro Kubikmeter (Jahresmittelwert) wurde an sieben Messstellen in Oberösterreich, Salzburg, Graz, Tirol und Wien überschritten.

"Luft ist unser wichtigstes Lebensmittel. Je mehr Schadstoffe in der Luft sind, umso mehr atmen wir ein und gelangen in unseren Körper", sagte VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. "Gesundheitsschäden können die Folge sein. Die Luftqualitätsbilanz des heurigen Jahres fällt besser aus als in der Vor-Covid-19-Zeit, aber ist aus Gesundheitssicht bei weitem nicht gut!"

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) forderte verstärkte Maßnahmen für "mehr saubere Mobilität, insbesondere in den Städten". Die Steuerbegünstigung für Diesel sei rasch abzuschaffen.

Belastung durch Ozon und Feinstaub rückläufig

Feinstaub hat viele unterschiedliche Quellen, wie Hausbrand, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft. Dazu kommt, dass sich Feinstaub auch aus anderen Schadstoffen, sogenannten Vorläufersubstanzen, bilden kann.

Die meisten Tagesmittelwerte über 50 Mikrogramm pro Kubikmeter zeigt die vorläufige Feinstaubbilanz bis 30. Dezember 2021 an den Messstellen Wiener Neudorf und Köflach, wo hohe Beiträge von lokalen Baustellen zu verzeichnen waren. Von diesen Messstellen abgesehen war Graz Don Bosco mit 16 Überschreitungen die am höchsten belastete Messstelle.

Auch bei Ozon (O3) lagen die Werte wiederum unter denen der Vorjahre. Bei den Überschreitungen der Informationsschwelle (180 Mikrogramm pro Kubikmeter als Einstunden-Mittelwert) sowie der Anzahl der täglichen maximalen Achtstundenmittelwerte (Zielwert zum Schutz der menschlichen Gesundheit: maximal 25 Tage mit Achtstundenmittelwerten über 120 Mikrogramm pro Kubikmeter, gemittelt über drei Jahre) wies das Jahr 2021 eine der niedrigsten Belastungen der vergangenen 30 Jahre auf.