Klimaschutz
Umwelt-NGOs fordern Importstopp von russischem Gas
Umweltverbände fordern Stopp von russischen Energieimporten. Weiters soll Herkunft von Sprit an Tankstellen angegeben werden müssen.
25 europäische Umweltverbände, darunter der Verkehrsclub Österreich (VCÖ), haben einen Importstopp von russischem Öl und Gas gefordert. "Die Europäische Union sollte ein Embargo für alle Öl- und Gasimporte aus Russland verhängen, um Putins Krieg gegen die Ukraine nicht weiter zu finanzieren", heißt es in der Stellungnahme.
Lesen Sie auch Ministerin verrät, wie lange Gasvorräte noch reichen >>>
Zudem solle an Tankstellen angegeben werden müssen, aus welchen Ländern der Rohstoff für Benzin und Diesel komme. Auch wenn sich ein Importstopp auf die Energiepreise auswirke, fordere die militärische Aggression Russlands besondere Maßnahmen.
Zu den Unterzeichnern zählen neben dem VCÖ unter anderem der Verkehrsclub Deutschland (VCD), die europäische Organisation Transport & Environment (T&E) sowie das National Ecological Center of Ukraine. Zudem schlossen sich Gruppen aus Italien, Polen, Dänemark, Belgien, Rumänien, dem Vereinigten Königreich, Spanien und Litauen den Forderungen an.
Lesen Sie auch Sprit bald bei 2 € – kommt der CO2-Preis dennoch? >>>
Energieabhängigkeit beenden
Die EU importiert rund 40 Prozent ihres Gases aus Russland. Eine Mehrheit im Europäischen Parlament hatte sich am Mittwoch zunächst dafür ausgesprochen, Importe von russischem Öl und Gas nur einzuschränken. "Ein vollständiges Verbot von russischem Gas zu fordern, ohne vorher ein System einzurichten, das uns realistisch durch den nächsten Winter bringt, wäre einfach keine verlässliche Entscheidung gewesen", sagte der CDU-Abgeordnete Christian Ehler gegenüber der APA.
Lesen Sie auch IPCC eindringliche Warnung vor "Folgen der Untätigkeit" >>>
Der VCÖ verwies auf Statistiken, nach denen Österreich zuletzt ein Zehntel seiner Erdölimporte aus Russland bezog. Seit dem Jahr 2010 habe Österreich rund acht Millionen Tonnen Rohöl aus Russland importiert. "Einmal mehr zeigt sich, wie wichtig es ist, die Erdölabhängigkeit des Verkehrs rasch zu beenden. Unsere Mobilität muss und kann deutlich energiesparender werden", sagte VCÖ-Experte Michael Schwendinger.