Wien
Farbattacke auf umstrittenes Lueger-Denkmal in Wien
Das Denkmal am Ring wurde mit schwarzer Farbe überschüttet. Seit Jahren sorgt es immer wieder für Diskussionen.
Der ehemalige Wiener Bürgermeister Karl Lueger war ein Antisemit. Schon länger prangen deshalb Worte wie "Nazi" oder "Schande" am Sockel des Denkmals am Wiener Ring. Erst vor kurzem wurde die 100.000 Euro teure Holz-Installation "Lueger temporär" vor dem Denkmal aufgebaut. Es soll zeigen, wie sich Karl Lueger ins Gedächtnis der Stadt eingeschrieben hat, bleibt nur für ein Jahr aufgebaut. Nun wurde es am Montag mit schwarzer Farbe überschüttet.
Denkmal entfernen
Die Holzkonstruktion stieß vielen sauer auf. Die jüdische Hochschülerschaft etwa forderte: "Antisemitismus thematisieren – nicht bunt dekorieren". Bald soll es auch einen Wettbewerb geben, indem es um die Kontextualisierung des Denkmals gehen soll. Kritiker fordern schon lange, das Denkmal zu entfernen und den Lueger-Platz umzubenennen.
Kulturstadträtin Veronia Kaup-Hasler (SP) spricht sich gegen eine Abtragung des Denkmals aus. "Ich will keine gereinigte Stadt haben. Das wäre Geschichtsverwässerung", so die Stadträtin bei Eröffnung der Holz-Installation.
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