Niederösterreich

Umrechnungsfaktor höher! Darum wird Gas nun noch teurer

Als wären die extremen Preiserhöhungen nicht genug, wurde jetzt auch der Umrechnungsfaktor beim Gas angehoben.

Die EVN-Zentrale in Maria Enzersdorf. Auch hier kennen die Preise derzeit nur eine Richtung: nach oben.
Die EVN-Zentrale in Maria Enzersdorf. Auch hier kennen die Preise derzeit nur eine Richtung: nach oben.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Die Energiepreise stiegen seit Anfang 2022 enorm an, seit den Höchstpreisen beim Gas im Sommer 2022 fiel der Kurs zuletzt aber wieder ordentlich. Und dennoch zahlen viele Kunden extrem hohe Preise. Denn: Teuerungen beim Gas oder Strom wurden sofort an die Kunden weitergegeben, Preismilderungen indes nicht - alles dazu hier.

Indirekte Preissteigerung

Nahezu unbemerkt kommt jetzt noch eine indirekte Preissteigerung beim Gas hinzu. Denn der Umrechnungsfaktor, etwa bei der EVN, wurde mit 1. Oktober 2022 angehoben. Davor war der Umrechnungsfaktor 10,73702, seit 1. Oktober 2022 beträgt er nun 10,92154.

Die wesentlichen Größen zur Bestimmung des Umrechnungsfaktors sind dabei der behördlich festgesetzte Verrechnungsbrennwert (seit 01.10.2022 11,49 kWh/m3 ) sowie die geografische Höhe und der Einbauort Ihres Zählers (innen oder außen). Und da der Verrechnungsbrennwert angehoben wurde, stieg auch der Umrechnungsfaktor an.

Dieser Faktor ist insofern relevant, da nach der Ablesung des Zählerstandes, durch Kunde oder Anbieter, der tatsächliche Gasverbrauch ausgerechnet wird. Kurzum: Pro 100 kWh Gasverbrauch zahlen wir jetzt rund 102 kWh Gasverbrauch.

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    Höherer Umrechnungsfaktor beim Gas: Davor 10,73, jetzt aber 10,92
    Höherer Umrechnungsfaktor beim Gas: Davor 10,73, jetzt aber 10,92
    privat

    Zum Beispiel: Ihr alter Zählerstand war 123,373 beim Gas, der neue Zählerstand beträgt 225,003. Dann werden 101,630 (Differenz Neu minus alt, Anm.) mit dem Faktor multipliziert, um den Verbrauch in kWh zu erhalten. Da der Faktor nun um knapp 0,2 höher ist, ist auch der Verbrauch höher. 

    2 % mehr

    Mit dem alten Umrechnungsfaktor käme man auf einen Gasverbrauch von 1.091,2 kWh, mit dem neuen Umrechnungsfaktor auf 1.110 kWh. Sprich knapp 19 kWh mehr Verbrauch. Sprich eine indirekte Erhöhung von rund 2 Prozent.

    Im September 2022 erhielten etwa viele EVN-Kunden einen neuen Gastarif. War der gebundene, garantierte Preis davor noch recht billig, wie etwa 2,2 Cent, stieg der garantierte Tarif gleich aufs 7-fache: auf knapp 15 Cent.

    Laut EVN werde der Faktor regelmäßig behördlich überprüft. "Es sollte aber ein Nullsummenspiel sein, weil das Gas ja einen höheren Brennwert hat", so Stefan Zach von der EVN, der betont, dass dies von einer unabhängigen Behörde und nicht vom Energieanbieter bestimmt werde.