Kanzler vs. Kickl

Umfragebeben: Hochwasser mischt Wahlkarten komplett neu

Im Kanzler-Duell ist noch nichts entschieden, wie nun eine neue Umfrage nach den Unwettern am Wochenende zeigt. Nehammer ist auf der Überholspur.

Lukas Leitner
Umfragebeben: Hochwasser mischt Wahlkarten komplett neu
Die Wähler würden in Krisen am ehesten Bundeskanzler Nehammer vertrauen.
Nehammer: BKA; Babler: Screenshot Instagram; Kickl: Screenshot Instagram; "Heute"-Collage

Die Unwetter, die das ganze Wochenende lang in Österreich wüteten, hinterließen ein Bild der Zerstörung. Hochwasser schnitten ganze Gemeinden vom Rest des Landes ab, Keller waren überflutet und Autos wurden weggeschwemmt – Feuerwehren waren im Dauereinsatz.

Die Rekordflut wirkt sich auch auf den Wahlkampf aus – dieser musste sogar pausiert werden, geplante Veranstaltungen wurden abgesagt. Während Bundeskanzler Karl Nehammer bei Krisenstäben und Lagebesprechungen teilnahm, half SPÖ-Spitzenkandidat Andreas Babler in seiner Gemeinde bei der Feuerwehr direkt mit. Von FPÖ-Chef Herbert Kickl gab es aufmunternde Worte in Form mehrerer Videos.

Kanzler holt auf, Kickl verliert

Offiziell hatte der Wahlkampf also Pause, versetze sich aber ganz inoffiziell an die Sturmfront – die Spitzenkandidaten wurden auf ihr Krisenmanagement getestet. Wie gut sie sich präsentierten, zeigt sich jetzt auch in der letzten OGM-Umfrage für ServusTV.

Die Wähler überzeugt hatte Bundeskanzler Karl Nehammer. Er konnte im Kanzler-Duell auf FPÖ-Chef Herbert Kickl aufholen und befindet sich mit 25 Prozent nur noch knapp hinter den Freiheitlichen. Diese verloren nämlich im Vergleich zu den letzten Umfragen und bleiben auf 26 Prozent sitzen. Der erste Platz ist Kickl damit nicht mehr so sicher wie noch vor einer Woche.

Kaum Bewegung bei SPÖ

Keinen wirklichen Nutzen konnte Andreas Babler aus seinem Engagement an der Unwetterfront ziehen – trotz cooler Bilder in Feuerwehrmontur. Die SPÖ gewinnt kaum dazu und stagniert bei 21 Prozent.

Überraschend wenig zugelegt haben auch die Grünen. Bei der Umfrage, die noch während der Unwetter abgewickelt wurde, kam die Klimaschutz-Partei auf 10 Prozent. Damit überholt die Öko-Partei aber immerhin die NEOS (neun Prozent). Von den restlichen Kleinparteien würde es laut der Umfrage keiner in den Nationalrat schaffen.

Nehammer ist Krisenmanager

Abgefragt wurde zudem auch der Umgang mit der Krisensituation. Nehammer dürfte hier von seinem Amtsbonus profitieren. Immerhin trauen ihm 32 Prozent der Bürger am ehesten zu, das Land sicher durch die Krise zu führen.

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Auf dem zweiten Platz – aber mit deutlich weniger Zuspruch – befindet sich Babler (15 Prozent), dicht gefolgt von Herbert Kickl mit 14 Prozent.

Kaum Vertrauen in Grüne und NEOS

Kaum einer der Befragten würde hingegen Vize-Kanzler Werner Kogler oder NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger zutrauen, dass sie das Land sicher durch eine Krise führen könnten. Sie bekamen jeweils vier und fünf Prozent.

Das Kanzler-Duell ist damit alles andere als entschieden. Nehammer liegt nun nicht mehr "nur" in Schlagweite zum FPÖ-Chef, sondern sitzt schon in seinem Nacken. Die letzten Tage bis zur Wahl bleiben spannend. Immerhin steht das ORF-TV-Duell der beiden noch aus.

Alle Ergebnisse und weitere Reaktionen bei "BLICKWECHSEL. Das Nachrichtenmagazin.", Donnerstag, ab 20:15 Uhr, live bei ServusTV und ServusTV On.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Die jüngste Umfrage nach den Unwettern in Österreich zeigt, dass Bundeskanzler Karl Nehammer im Kanzler-Duell auf FPÖ-Chef Herbert Kickl aufholen konnte und nun mit 25 Prozent nur knapp hinter ihm liegt
    • Während Nehammer als Krisenmanager punktet, konnte SPÖ-Spitzenkandidat Andreas Babler trotz seines Engagements bei der Feuerwehr kaum Zugewinne verzeichnen, und auch die Grünen legten überraschend wenig zu
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