Kriegsinvalide in Deutschland

Ukrainer verliert beide Beine: "Werde weiter kämpfen"

Zehntausende Ukrainer verloren im Krieg gegen Russland Körperteile. Eine Hilfsorganisation widmet sich den Betroffenen.

Newsdesk Heute
Ukrainer verliert beide Beine: "Werde weiter kämpfen"
Der Ukraine-Soldat Witali Saiko war auf einen Rollstuhl angewiesen, nachdem er beide Unterschenkel im Krieg verlor.
Hannes P Albert / dpa / picturedesk.com

Knapp 900 Tage ist es her, seit der russische Präsident Wladimir Putin seinen blutigen Angriffskrieg gegen die Ukraine startete. Russische und ukrainische Truppen liefern sich aktuell vor allem im Osten der Ukraine schwere Gefechte.

Laut Angaben der WHO sind in diesem Krieg bisher 20.000 Ukrainer so schwer verletzt worden, dass ihnen Körperteile amputiert werden mussten. Wie AFP berichtet, konnte die Hilfsorganisation "Life Bridge Ukraine" immerhin einige Dutzend nach Deutschland holen, um ihnen passende Prothesen zu erstellen.

"Jetzt kann ich wieder fliegen"

Einer von ihnen ist Witali Saiko. Der Soldat hat im Krieg beide Unterschenkel verloren. In der Ukraine war er deshalb auf einen Rollstuhl angewiesen. In Berlin wurden ihm nun Prothesen angepasst.

Saiko war sich sicher, dass seine Behandlung gut sein würde. "Wir in der Ukraine haben so etwas nicht", so der Ukrainer gegenüber AFP. "Mir wurden die Flügel gestutzt, aber jetzt kann ich wieder fliegen", heißt es weiter.

Stümpfe aus dem Krieg

Saiko hat konkrete Pläne: Wenn er – mit angepassten Prothesen – zurückkehrt, werde er "definitiv weiter kämpfen". Für seine Kameraden könne er in vielerlei Hinsicht hilfreich sein, "zum Beispiel wenn ich Drohnen zusammenbaue oder mit der Munition helfe. Ich habe viel Arbeit vor mir. Man kann immer etwas in der zweiten Reihe tun!"

Kriegsinvalide aus der Ukraine sind nicht immer leicht zu behandeln, erklärt Orthopädie-Techniker Michael Köhler. Patienten aus der Ukraine mussten nach Angriffen schnell versorgt werden. Nach den Not-Amputationen sind die Stümpfe daher "sehr knöchern".

Es sind schwierige Voraussetzungen für die Helfer. Experte Michael Köhler beschreibt, wie kompliziert es ist, Kriegsverletzungen zu behandeln: "Die Opfer mussten sehr schnell versorgt werden, es ging um lebenserhaltende Maßnahmen. Das hat zur Folge, dass die Stümpfe nicht so optimal von der Beschaffenheit sind, das heißt sehr knöchern".

Um den Betroffenen langfristig auch vor Ort zu helfen, werden ukrainische Orthopädie-Techniker in Berlin ausgebildet. Dort soll ein Prothese-Zentrum entstehen. Die Stadt Kiew hilft bei der Suche nach geeigneten Trainees. Die Suche gestaltet sich nicht einfach. Auch Physiotherapeuten und Automechaniker wurden bereits angesprochen.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • In Deutschland werden ukrainische Invalide behandelt, die während des Krieges gegen Russland Körperteile verloren haben
    • Eine Hilfsorganisation namens "Life Bridge Ukraine" hat einige Dutzend Betroffene nach Deutschland gebracht, um ihnen passende Prothesen zu erstellen
    • Ein ukrainischer Soldat, dem in Berlin Prothesen angepasst wurden, plant, nach seiner Genesung weiter zu kämpfen und seinen Kameraden zu helfen
    • Es ist geplant, in Berlin ukrainische Orthopädie-Techniker auszubilden, um langfristig vor Ort zu helfen
    red
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen