Ukraine

Ukraine verhängt Sanktionen gegen Anna Netrebko

Obwohl Operndiva Anna Netrebko, die einen österreichischen Pass besitzt, sich vom Ukraine-Krieg distanzierte, wurde sie nun mit Sanktionen belegt.

Leo Stempfl
Austro-Russin Anna Netrebko wurde mit Sanktionen belegt.
Austro-Russin Anna Netrebko wurde mit Sanktionen belegt.
Helmut Graf (Archivbild)

Opernstar Anna Netrebko hat es derzeit nicht leicht: Gesundheitlich schwer mitgenommen musste die 51-Jährige kurz vor Weihnachten sechs Tage in einem Pariser Krankenhaus verbringen. Nun, im neuen Jahr, der nächste schwere Schlag: Die russisch-österreichische Starsopranistin wurde von der Ukraine mit Sanktionen belegt, berichtet die "APA".

Ein Erlass des Präsidenten Wolodomir Selenski habe demnach insgesamt 119 Ukrainer und Russen mit Einreiseverboten, Vermögenssperren und weiteren Maßnahmen belegt. Auch betroffen: Krems-Propagandist Alexander Dugin oder etwa RT-Chefin Marita Simonjan.

Das ukrainische Außenministerium solle laut "APA" nun "die zuständigen Behörden der Europäischen Union, der Vereinigten Staaten und anderer Staaten über die Anwendung der Sanktionen informieren und dort anregen, ähnliche restriktive Maßnahmen zu verhängen".

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    Teilweise Distanzierung

    Netrebko, die sowohl einen russischen als auch einen österreichischen Pass besitzt, hat sich schon im Sommer in einem Interview mit der "Zeit" abermals klar gegen den Ukraine-Krieg positioniert. "Ich liebe mein Land, meine Kultur, die Menschen. Ich finde es nicht richtig, was dort jetzt gerade passiert, aber ich bleibe eine Russin."

    Zugleich bestritt sie erneut eine ihr nachgesagte Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Verurteilen könne sie diesen jedoch nicht: "Niemand in Russland kann das. Putin ist immer noch der Präsident Russlands. Ich bin noch immer eine russische Staatsbürgerin, da kann man so etwas nicht machen. Verstehen Sie?", so die Sängerin.

    Allerdings feierte sie auch nur wenige Monate vor der russischen Invasion ihren 50. Geburtstag im Kreml-Palast – Putin gratulierte. Schwer in die Kritik brachte sie auch ihre Unterstützung der ostukrainischen, pro-russischen Separatistengebiete im Jahr 2014.