Ukraine
Ukraine ruft zu Boykott von Coca-Cola und KFC auf
Während sich viele Firmen aus Russland zurückgezogen haben, sind Coca-Cola oder KFC immer noch dort tätig. Nun steigt der Druck auf die US-Riesen.
Apple, Ikea, Netflix, Nike, H&M, Disney, Warners Brothers, Mastercard, American Express oder Visa: Die Liste der westlichen Firmen, die in Russland keine Geschäfte mehr machen, ist lang. Doch andere Unternehmen, darunter Coca-Cola, Pepsi oder Kentucky Fried Chicken (KFC), sind weiterhin in Russland tätig.
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Nun weht diesen Konzernen allerdings ein zunehmend heftiger Wind entgegen. Auf Twitter trenden derzeit Hashtags wie #BoycottCocaCola oder #BoycottPepsi. Auch Prominente, wie die britische Geschäftsfrau und TV-Persönlichkeit Debora Meaden oder der Horror-Erfolgsautor Stephen King schließen sich den Boykottaufrufen an.
McDonald's reagiert auf Kritik
Auch McDonald's stand wegen seiner ausbleibenden Reaktion schwer in der Kritik. Am Dienstagabend verkündete der Fastfood-Konzern, als Reaktion auf den russischen Einmarsch alle 847 russischen Filialen zu schließen. Seinen 62.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter will McDonald's aber weiterhin bezahlen. Diese hätten "ihr Herz und ihre Seele in unsere Marke gesteckt", heißt es in einem offenen Brief. Auch 100 Filialen in der Ukraine wurden vorübergehend geschlossen. Auch dort sollen alle Angestellten weiterhin ihr Gehalt ausgezahlt bekommen.
KFC eröffnete laut der "Bild"-Zeitung 2021 seine 1.000. Filiale in Russland. Dass diese Unternehmen weiterhin in Russland Geld verdienen und Putin dafür Steuern zahlen, stößt immer mehr Leuten sauer auf. In der Ukraine wurden Coca-Cola-Produkte aus den Regalen verbannt.
Ukraine wirft Coca-Cola-Produkte aus Regalen
Wie NBC News berichtet, hat nun auch Thomas DiNapoli, Rechnungsprüfer des US-Bundesstaates New York und Verwalter der Pensionskasse, in die Diskussion eingegriffen: Er fordert US-Firmen, die in Russland noch Business machen, auf, ihre Haltung zu überdenken. Diese würden zunehmend "juristische, geschäftliche und menschenrechtliche" Risiken eingehen und auch ihren Ruf gefährden.
Eine Million Dollar gespendet
"Während US-Sanktionen bereits Investitionen in viele russische Gesellschaften verbieten, fände ich es weise, dies auf alle russischen Firmen auszudehnen", sagte er. Damit wandte er sich an Firmen wie Pepsi, Estee Lauder, Kimberly-Clark und weitere, die noch immer in Russland tätig sind. Coca-Cola erwähnte er allerdings nicht.
Das Unternehmen gab vergangene Woche an, dem Roten Kreuz eine Million Dollar für die Flüchtlingshilfe in Polen und anderen Ländern zu spenden. Auch Starbucks hat laut einem Sprecher bereits 500.000 Dollar für humanitäre Zwecke rund um den Ukraine-Krieg gespendet. Doch auf das Russland-Geschäft verzichten sie derzeit nicht.