Ukraine

Ukraine lehnt Lieferung deutscher "Schrott-Panzer" ab

Bei der Lieferung deutscher Leopard-Panzer an die Ukraine gibt es einem "Spiegel"-Bericht zufolge erhebliche Probleme.

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Im Februar 2023 hatte die deutsche Bundesregierung zugesagt, 100 Kampfpanzer des älteren Typs Leopard 1 an die Ukraine zu liefern.
Im Februar 2023 hatte die deutsche Bundesregierung zugesagt, 100 Kampfpanzer des älteren Typs Leopard 1 an die Ukraine zu liefern.
REUTERS

Nach Informationen des Magazins "Spiegel" hat Kiew die Übernahme von zehn Panzern des Typs Leopard 1A5 verweigert, weil sie stark reparaturbedürftig seien. Experten vom Bundesverteidigungsministerium hätten mittlerweile festgestellt, dass die Panzer bei der Ausbildung von ukrainischen Soldaten in Deutschland so stark verschlissen worden seien, dass sie eine Instandsetzung benötigten. Weiter heißt es, dass mehrere der bereits im Juli in die Ukraine überführten Leopard-1A5-Panzer dort wegen ähnlicher Probleme ausgefallen seien.

Das Verteidigungsministerium wollte den Bericht auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht kommentieren. Die Panzer, die aus Industriebeständen stammen und von den Rüstungskonzernen instandgesetzt wurden, waren die ersten Tranchen einer geplanten Großlieferung. Im Februar 2023 hatte die deutsche Bundesregierung zugesagt, 100 Kampfpanzer des älteren Typs Leopard 1 an die Ukraine zu liefern. Die Bundeswehr hat ihre letzten Leopard 1 bereits vor 20 Jahren ausgemustert.

Abrams-Kampfpanzer sind "bald" in der Ukraine

Die von den USA bereits zugesagten Kampfpanzer vom Typ M1 Abrams sollen schon "bald" in die Ukraine geliefert werden. Das sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Dienstag bei einer Ukraine-Konferenz auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein. Die USA beteiligten sich zudem an der Ausbildung ukrainischer Piloten an westlichen Kampffliegern vom Typ F-16, betonte Austin auf der größten Air Base außerhalb der Vereinigten Staaten. "Es ist ein Engagement für die langfristige Sicherheit in Europa und darüber hinaus."

Die US-Regierung hatte im Jänner 2023 angekündigt, der Ukraine 31 Abrams-Kampfpanzer zu liefern. Im März 2023 sprach das Pentagon schließlich von einer geplanten Lieferung an Kiew im Herbst. Zur fünften Konferenz dieser Art im pfälzischen Ramstein lud Austin ranghohe Militärs und Verteidigungsminister aus etwa 50 Mitgliedsländern der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe ein.

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    Ein ukrainischer Leopard 2A4 Kampfpanzer soll bei einer Offensive im Bereich Mala Tokmatschka in der Oblast Saporischschja von russischer Artillerie zerstört worden sein. (8. Juni 2023)
    Ein ukrainischer Leopard 2A4 Kampfpanzer soll bei einer Offensive im Bereich Mala Tokmatschka in der Oblast Saporischschja von russischer Artillerie zerstört worden sein. (8. Juni 2023)
    Russisches Verteidigungsministerium

    "Während wir uns hier treffen, kämpfen die ukrainischen Truppen hart darum, ihr Hoheitsgebiet von russischen Angreifern zurückzuerobern", sagte Austin. Die ukrainische Gegenoffensive mache Fortschritte. Die Erfolge Kiews hingen aber auch von den Mitteln ab, die die Mitglieder der Kontaktgruppe bereitstellten. "Und unser gemeinsames Engagement wird in den gegenwärtigen Kämpfen – und auf dem langen Weg, der vor uns liegt – von entscheidender Bedeutung sein."