Ukraine-Choreo von Belgrad-Fans sorgt für Entsetzen

Am Sport-Wochenende machten sich auf der ganzen Welt Sportler und Klubs gegen den Ukraine-Krieg stark. Sie protestierten gegen die Invasion von Russland unter Wladimir Putin in das größte Land Europas. Auch in Österreich gab es  starke Botschaften.

Die Fans von Roter Stern Belgrad sorgten am Sonntag im "ewigen Derby" gegen Partizan für Aufregung - mit einer auf den ersten Blick geschmacklosen Choreographie. In der Fankurve wurden riesige Grabsteine in den blau-gelben Farben der Ukraine von der Ultras-Gruppierung "Delije" gezeigt. 

"Verachtenswert. Hässlich. Peinlich. Serbische Fussballfans zeigen einen Friedhof in ukrainischen Farben. Das sollte von der Fifa nicht unbestraft bleiben", schrieb Vlora Citaku, ehemalige Ministerin für europäische Integration von Albanien, daraufhin auf Twitter. Sie und andere User lösten damit eine heftige Debatte in den sozialen Medien aus.

Roter Stern Belgrad gewann das Match mit 2:0. Mit diesem Ergebnis spitzt sich das Titelrennen in Serbien zu. Partizan (65 Punkte aus 24 Runden) führt sechs Spieltage vor Schluss nur noch zwei Punkte vor dem Lokalrivalen.

ÖFB-Verteidiger Aleks Dragovic spielte für Roter Stern durch. "Es ist ein unglaublich geiles Gefühl vor so einer Kulisse zu gewinnen, damit haben wir die Meisterschaft wieder spannend gemacht", meinte er. 

Serbische Medien verneinen, dass mit der Choreo die Ukraine verhöhnt werden sollte. Die Choreo sei länger vorbereitet gewesen. Zu sehen sei eine Szene aus dem Kultfilm "Eine Ehrenrunde für die Marathonläufer" gezeigt worden – aus einem jugoslawischen Comedy-Streifen aus dem Jahr 1982. Der Friedhof soll als Metapher für die Auferstehung von Titelverteidiger Roter Stern zu verstehen sein, der im Meisterrennen aktuell hinten liegt. Die gelb-blaue Farbauswahl sei schlicht unglücklich.