Ukraine
Ukraine-AKW warnt vor der "nuklearen Katastrophe"
Russische Truppen haben das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja, das größte AKW Europas, besetzt. Die Betreibergesellschaft schlägt nun Alarm.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des durch russische Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja arbeiten "unter Bedrohung durch vorgehaltene Waffen", wie die Betreibergesellschaft Energoatom mitteilte. Direktor Petro Kotin schrieb auf Telegram, die russischen Truppen seien ins Werk eingedrungen und hätten die Kontrolle über die Mitarbeitenden und den Betrieb übernommen.
"Führe das zu einer nuklearen Katastrophe"
Die Angestellten dürften "ihre Arbeit tun", sagte er weiter. Er habe aber keine direkte Verbindung ins Werk mehr und erfahre alles von dortigen Quellen. Das AKW arbeite mit allen sechs Reaktoren und verfüge über genügend Brennstäbe. Falls es allerdings beschossen werden sollte, "führe das zu einer nuklearen Katastrophe".
Zuvor hieß es nach Angaben der ukrainischen Behörden, dass sich eine Kolonne russischer Truppen dem Kernkraftwerk nähern würde. Die Anlage von Saporischschja ist das größte Atomkraftwerk Europas, und es wurde beschossen. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski warf Russland daraufhin "Nuklear-Terror" vor. Kein anderes Land der Welt habe jemals Atomanlagen beschossen, so der Präsident in einer Videobotschaft.
"Der Terroristen-Staat verlegt sich jetzt auf Nuklear-Terror." Offenbar wolle Russland die Atomkatastrophe von Tschernobyl "wiederholen". Das Feuer wurde laut ukrainischen Behördenangaben Freitagfrüh gelöscht. Die regionale ukrainische Militärverwaltung erklärte in einer Mitteilung, dass ein Teil des betroffenen Reaktors beschädigt wurde, es bestehe jedoch keine Gefahr für die Sicherheit. Die Bevölkerung wurde aber dennoch dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben.
Mehrere Atomanlagen in der Ukraine
In der Ukraine gibt es mehrere atomare Anlagen. Im Atomkraftwerk Tschernobyl war es am 26. April 1986 zu einer der schlimmsten Katastrophen bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie gekommen. Nach der Explosion eines Reaktorblocks des Atomkraftwerks verteilten sich radioaktive Stoffe über mehrere Tage über weite Teile Europas.