Ukraine
Briten-Militär enthüllt, was Putins Truppen vorhaben
Im Donbass wird weiter um jeden Meter Boden gekämpft. Das britische Verteidigungsministerium zeigt nun, welche Taktik die Russen hier verfolgen.
Auch am 104. Tag des Krieges ist immer noch kein Anzeichen auf eine friedliche Lösung im Ukraine-Konflikt zu sehen. Die russische Armee lässt weiter Bomben auf ukrainische Städte und Stellungen hageln, doch Landegewinne sind spärlich. Zu massiv ist die Gegenwehr der ukrainischen Verteidiger.
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"Am 103. Tag hält der ukrainische Donbass kräftig stand", sagte Ukraines Präsident Wolodimir Selenski am Montagabend. Besonders in der Stadt Sjewjerodonezk toben massive Häuserkämpfe. Hier hatte es zunächst ausgesehen, als würden die Russen die Stadt einnehmen können, doch über Pfingsten konnte der Vormarsch vorerst aufgehalten und sogar ein Stück weit zurückgeschlagen werden.
"Russlands übergeordneter Plan ist höchstwahrscheinlich, das Gebiet um Sjewjerodonezk von Norden und Süden abzuschneiden", analysiert das britische Verteidigungsministerium das Kampfgeschehen. Mit den beiden Zangen-Vorstößen soll der Stadt der Nachschub abgeschnitten und sie selbst samt Umland und den ukrainischen Soldaten eingekesselt werden.
"Durchbruch notwendig"
Die Russen hätten im Mai besonders auf der südlichen Achse Fortschritte erzielt und Popasna eingenommen, allerdings kamen sie in den letzten Wochen nicht mehr richtig vom Fleck. Jetzt scheinen die Offiziere ihre Taktik wieder zu ändern: "Berichte von schweren Artillerieangriffen nahe Izium deuten an, dass Russland sich auf einen neuen Vorstoß über die nördliche Achse vorbereitet", so die Briten weiter.
Für Wladimir Putin ist es von kritischer Wichtigkeit, den Donbass einzunehmen. Die englischen Militär-Experten dazu: "Russland wird ziemlich sicher einen Durchbruch auf einer dieser Achsen brauchen, um die taktischen Zugewinne zu einem operationalen Erfolg und Fortschritt bei dem politischen Ziel der Kontrolle des Donbass zu machen."
Deshalb wird nun so heftig um Sjewjerodonezk gekämpft. Die Einnahme der Stadt wäre ein Schlüsselziel bei dem russischen Vorhaben.