Ukraine

"Gruppe Wagner" – Putin schickt selbst Nazis in Ukraine

Er wollte die Ukraine "Entnazifizieren", doch weil die Invasion nicht läuft wie sie soll, schickt Putin nun selbst einen bekennenden Nazi ins Feld.

Roman Palman
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    Eindrücke von der Kriegsfront rund um Kiew am 29. März 2022.
    Eindrücke von der Kriegsfront rund um Kiew am 29. März 2022.
    REUTERS/Gleb Garanich

    Nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes hat Wladimir Putin nun die gefürchtete Söldner-Armee "Gruppe Wagner" in den Osten der Ukraine beordert. Rund 1.000 Privatsoldaten, darunter auch Führungskader der Organisation, sollen zum Einsatz kommen. Sie sollen den gestoppten Vormarsch wieder in Gang bringen und die heftigen Verluste, die die regulären Truppen einstecken mussten, wieder ausgleichen.

    Das geschehe aber auf Kosten anderer laufender Militäroperationen in Syrien oder Afrika, so der Geheimdienst weiter, wo die Wagner-Söldner vielfach ohne Hoheitszeichen an der eigenen Uniform verdeckt brutale Krieg führen, foltern und morden.

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    Die "Gruppe Wagner" und vor allem ihr Gründer, Dmitri Utkin, haben enge Verbindungen zu Kreml-Despot Wladimir Putin. Utkin ist ein waschechter Nazi, trägt sogar die doppelte Sig-Rune der SS dort auf die Haut tätowiert, wo sie früher am Uniform-Kragen gesessen wäre. Seine rechte Brust ziert ein Reichsadler.

    Sympathischer Zeitgenosse: Dmitri Walerjewitsch Utkin mit seinen Nazi-Peckerln.
    Sympathischer Zeitgenosse: Dmitri Walerjewitsch Utkin mit seinen Nazi-Peckerln.
    Wikipedia

    Utkin, ein Ex-Militär und früherer Geheimdienstler schloss sich im "Ruhestand" einem privaten Sicherheitsunternehmen an, das 2014 das "Slawische Korps" ins Leben rief, mit dem der heute 51-Jährige nach Syrien ging, um dort Machthaber Baschar al-Assad zu verteidigen. Aus der Teileinheit, die er kommandierte, ging dann die "Gruppe Wagner" hervor. Benannt nach seinem eigenen Kampfnamen und Hitlers Lieblingskomponisten. Putins Aufträge sind ein lukratives Geschäft für den Söldnerführer. Er hat es zum Dollar-Millionär geschafft. 

    Putins Koch

    Dabei bekommt er noch von anderer Seite viel Geld aus öffentlicher Hand. Das teilt er sich aber mit dem dubiosen Jewgeni Prigoschin, der auch den Spitznamen "Putins Koch" trägt. Dieser hatte nach dem Zerfall der Sowjetunion in St. Petersburg mit Hotdog-Verkäufen begonnen, sich aber schnell hochgearbeitet und ein Nobel-Restaurant übernommen. Dieses wurde laut "Bild" zum Treffpunkt der Superreichen und Prigoschin zum Putin-Freund. Dieser verschaffte ihm Catering-Aufträge für zahlreiche Anlässe – und je weiter Putin aufstieg, desto mehr Geld floss in Prigoschins Kassen. 

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      Ein Schreiben des ukrainischen Präsidenten soll bei Wladimir Putin einen Wutanfall ausgelöst haben. Er tobt in Richtung Ukraine: "Ich werde sie verprügeln."
      Ein Schreiben des ukrainischen Präsidenten soll bei Wladimir Putin einen Wutanfall ausgelöst haben. Er tobt in Richtung Ukraine: "Ich werde sie verprügeln."
      Reuters

      Prigoschin kocht aber nicht nur exklusive Süppchen, er steht wegen ganz anderer Dinge auf den Sanktionslisten des Westens. Ganz nebenbei soll er in St. Petersburg auch noch die größte Troll-Fabrik betreiben, wo tausende gefälschte Internetaccounts für Putin im In- und Ausland Stimmung machen, Falschmeldungen verbreiten und die öffentliche Meinung manipulieren. Die USA ermitteln etwa wegen Einmischung ihn ihre Wahlen.

      Zusammen mit seinem Nazi-Freund gehören ihm mittlerweile zahlreiche Nobel-Restaurants und der Kreml versorgt beide über ihr Firmenkonstrukt mit milliardenschweren Aufträgen. So haben sie den Allein-Auftrag für das Catering beim russischen Militär bekommen. Geschätzter Wert laut "Bild": mehr als 2 Milliarden US-Dollar. Pro Jahr.

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        privat, iStock