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Ugandas "Porno-Detektor" soll bald im Einsatz sein
Der ostafrikanische Staat will sein strenges Porno-Verbot mit einer "Porno-Detektor-Maschine" überwachen. Wie genau diese funktionieren soll, ist noch geheim.
Das überwiegend christliche Land hat seit 2014 ein sehr strenges Porno-Verbot, das sich bisher jedoch aufgrund von Porno-Portalen im Internet kaum durchsetzen und überwachen ließ.
Bereits 2016 hat die Regierung deshalb angekündigt, eine "Porno-Detektor-Maschine" entwickeln zu lassen. Eine Firma in Südkorea ist angeblich mit der Entwicklung betraut worden, berichtet das Nachrichtenportal "iAfrikan" in einem aktuellen Bericht. Bei der Vereidigung des Kommitees zur Pornografie-Kontrolle kündigte der Minister für Ethik und Integrität, Simon Lokodo, an, dass der Porno-Detektor bald zum Einsatz kommen werde.
Unklar, wie er funktionieren soll
Die Entwicklung hat bisher ganze 300 Millionen Uganda-Schilling gekostet - umgerechnet etwa 73.000 Euro. Nach wie vor ist unklar, wie der Detektor funktionieren soll: ob es ein Internet-Filter ist, der Inhalte zensiert oder gar ein Tool oder Trojaner, das Computer-Systeme und Festplatten durchsucht.
Uganda ist ein ostafrikanischer Binnenstaat am Victoriasee.
Die rund 34,8 Millionen Einwohner Ugandas sind überwiegend christlich. Die größten Religionsgemeinschaften sind die Römisch-Katholische (ca. 13,4 Mio.) und die Anglikanische Kirche (ca. 11 Mio.), etwa 4,6 Millionen sind Moslems.
Ein Verstoß gegen das Porno-Verbot wird mit einer Geldstrafe von 10 Millionen Uganda-Schilling (knapp 2.500 Euro - für die großteils bitterarmen Bewohner Ugandas ein Vermögen) oder zehn Jahren Haft bestraft.
Vorwand zur Überwachung?
Manche Beobachter mutmaßen, dass das Porno-Verbot möglicherweise nur ein Vorwand sei, um die staatliche Überwachung und Zensur des Internets zu etablieren. (red)