Niederösterreich
Überwachungsvideo könnte Mord an Tullnerin (13) klären
Nach dem Gewaltverbrechen an einer Tullnerin (13) in Donaustadt hat die Polizei zwei Verdächtige. Ein Überwachungsvideo könnte entscheidend sein.
Wut, Trauer und Hoffnung auf Gerechtigkeit bei den Eltern einer 13-jährigen aus Tulln (NÖ): Mitten im Blumen- und Kerzenmeer vor dem Fundort der Leiche positionierten die Eltern ein Bild ihrer geliebten Tochter, in der Hoffnung, dass der oder die Täter bald hinter Gittern sitzen.
Eltern bei Polizei
Die Mittelschülerin war Samstagmorgen von Passanten leblos an einem Baum lehnend auf einem Grünstreifen unweit der Erzherzog-Karl-Straße gefunden worden. Am Sonntag begaben sich die Eltern zur Tullner Polizeiinspektion. Sie hatten den „Live or Die“-Hoodie ihrer Tochter eindeutig erkannt und identifizierten dann unter Tränen ihr 13-jähriges Kind.
Die Kriminalisten sind mittlerweile sicher, dass das Mädchen in einer privaten Wohnung oder einem Haus getötet wurde und dann einfach auf die Straße geschleppt worden war. Das Mädchen wies zahlreiche Hämatome auf (vor allem am Hals und im Brustbereich), dürfte vor dem Erstickungstod festgehalten und auch mehrmals geschlagen worden sein.
Zwei Festnahmen
Im Umfeld des Teenagers vermuteten die Fahnder des Landeskriminalamtes Wien auch den oder die Täter. Daher durchleuchtete die Kripo Bekannte, Social Media und die Schule der 13-Jährigen. Und bereits am Montag hatte die Polizei eine erste heiße Spur, durch Zeugenaussagen hatte die Kripo schließlich zwei Afghanen (16, 18) als mutmaßliche Täter im Visier. Noch am Nachmittag konnten die Fahnder den 18-Jährigen in Alsergrund und zwei Stunden später den 16-Jährigen in Donaustadt festnehmen.
Video von Apotheke
Zudem hat die Polizei Überwachungsvideos der nahen Apotheke in Wien-22, die von Freitag auf Samstag Nachtdienst hatte, sichergestellt. Die Ermittler hoffen, auf den Bändern die Verdächtigen und das Opfer zu sehen. Generell ist noch unklar, in welcher Verbindung die Tullnerin mit den Afghanen stand. Die 13-Jährige könnte außerdem in einer Wohnung in Wien-22 (gehört Mann aus nahem Umfeld des Mädchens) genächtigt haben.
Drogen und Missbrauch?
Die amtsbekannten Verdächtigen könnten das Opfer auch unter Drogen gesetzt haben (Anm.: ein toxikologisches Gutachten wurde in Auftrag gegeben). Möglich ist auch, dass das Opfer missbraucht wurde.
Heute weitere Details
Warum die 13-Jährige, die nach dem Fund am Samstag noch auf 18 Jahre geschätzt worden war, überhaupt alleine in Wien unterwegs war, dazu gab die Polizei keinen Kommentar ab.
Noch am Montag wurden auch die Klassenkameraden der Ermordeten informiert und psychologisch betreut. Für die Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung. Am Dienstagmittag dürften weitere Details bekannt gegeben werden.
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