Niederösterreich

Überfall auf Dessous-Shop in Wien: "Alle schauten weg"

Mangelnde Zivilcourage bei einem Raubüberfall in der Wiener City, nur drei junge Frauen aus Niederösterreich schritten beherzt ein.

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Zwei der drei mutigen Mädchen.
Zwei der drei mutigen Mädchen.
Josef Christelli

Am Judenplatz in Wien wurde am Dienstag gegen 16.30 Uhr ein kleiner Dessous-Laden überfallen. Eine junge Frau (19) und zwei Mädchen (beide 15) aus dem Bezirk Korneuburg waren mit einem Eis in der Hand gerade in der Nähe gesessen und hatten bereits davor einen vermummten Mann auf einem Rad beobachtet, der mehrmals sichtlich nervös am Geschäft vorbeigefahren war.

"Dann ging es blitzschnell"

„Dann ging es blitzschnell, der Unbekannte wollte der Frau im Geschäft die Tageslosung rauben, die Pistole, vermutlich eine Schreckschusspistole, flog gegen die Fensterscheibe. Dann würgte der Täter das Opfer, welches gerade noch einen Fuß in die Eingangstür stellen konnte, damit man die Hilfeschreie hören konnte“, so die drei Augenzeuginnen.

Flucht ohne Beute

„Das Opfer wehrte sich heftig, der Täter musste ablassen und ohne Beute flüchten, verlor noch seinen Strohhut und verschaltete sich beim Wegfahren“, berichtet die 19-Jährige „Heute“.

Die Mädchen rannten zu einem Kellner eines Lokals, baten diesen, die Polizei zu rufen. „Er sagte nur ‚Ja, Ja‘ und verschwand. Zahlreiche Zeugen, darunter auch Männer, die den Vorfall beobachtet hatten, gingen einfach weiter, niemand half der armen Frau“, so das couragierte Girlie-Trio.

Mädchen riefen selbst Polizei

Erst die Mädchen selbst riefen schließlich die Polizei und kümmerten sich um das geschockte Opfer. „Die ältere Dame, vermutlich die Besitzerin, meinte, dass sie selbst überrascht sei, woher sie die Kraft hatte.“ Und: Das sei bereits der zweite Überfall gewesen.

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