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Über 40 Tage – Kinder nach Flugzeugabsturz gefunden

Über einen Monat nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs im kolumbianischen Regenwald sind alle vier vermissten Kinder lebend gefunden worden.

Carolin Rothmüller
Nach mehr als 40 Tagen im Regenwald wurden die Kinder wohlbehalten aufgefunden.
Nach mehr als 40 Tagen im Regenwald wurden die Kinder wohlbehalten aufgefunden.
PRENSA PRESIDENCIA / AFP / picturedesk.com

Wochenlang irrten vier Geschwister im dichten Regenwald Kolumbiens umher. Sie bauten Unterstände und ernährten sich von Früchten. Nach einer mühsamen Suche mit Hunderten Soldaten und Indigenen wurden die Kinder nach 40 Tagen endlich gefunden.

"In die Geschichte eingehen"

Das teilte der kolumbianische Präsident Gustavo Petro am Freitag mit. Die Kinder seien allein gewesen, als sie gefunden wurden, sagte Petro nach seiner Rückkehr aus Kuba, wo er mit Vertretern der Rebellengruppe Nationale Befreiungsarmee ELN ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet hatte. Ein Rettungshund habe die Helfer zu den Kindern geführt. Sie werden nun medizinisch versorgt. Petro prophezeite, ihr Überleben werde "in die Geschichte eingehen".

Bei den Kindern, die der indigenen Gemeinschaft der Uitoto angehören, handelt es sich um Geschwister im Alter von 13, neun und vier Jahren sowie einem Jahr. Regierungsvertreter hatten nach dem Absturz gesagt, die Älteren der Kinder wüssten, wie man im Regenwald überlebt.

Immer wieder Hinweise gefunden

Auf der Suche nach den Kindern hatten die Soldaten Schuhe, Windeln, eine Schere sowie eine aus Blättern und Ästen gebaute Behelfsunterkunft gefunden. Das Militär veröffentlichte am Freitag Bilder auf Twitter, die einige Soldaten und Freiwillige zeigten, die mit den Kindern posierten. Die Geschwister waren in Thermodecken eingewickelt. Einer der Soldaten fütterte das jüngste Kind mit einem Fläschchen.

"Operation Hoffnung"

Die intensive Suche nach den drei Mädchen und dem Jungen im Dschungel wurde von den Kolumbianern als "Operation Hoffnung" bezeichnet. 150 Soldaten sowie mehr als 70 Indigene aus der Region hatten sich an der Suchaktion im unberührten Amazonasgebiet beteiligt. "Es ist nicht wie die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen, sondern wie die Suche nach einem winzigen Floh in einem riesigen Teppich, der sich in unvorhersehbare Richtungen bewegt", hatte General Pedro Sánchez, Kommandeur des gemeinsamen Kommandos für Sondereinsätze, gegenüber der Nachrichtenagentur AP gesagt.

Suche erschwert

Die Sicht war wegen dichter Nebelschwaden stark eingeschränkt. Über dem Dschungel kreisende Flugzeuge feuerten Leuchtraketen ab, um den Suchmannschaften am Boden bei Nacht zu helfen. Die Helfer hatten das Gebiet auch mit Aufnahmen der Stimme der Großmutter der Kinder beschallt, um sie auf die Helfer aufmerksam zu machen. Sie sollten an einem Ort bleiben, hieß es in der Audionachricht. Starke Regenfälle hätten die Aufnahme allerdings übertönt, sagte Sánchez.

Bildstrecke: Die Rettung der vier Kinder

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    Nach mehr als 40 Tagen im Regenwald wurden die Kinder wohlbehalten aufgefunden.
    Nach mehr als 40 Tagen im Regenwald wurden die Kinder wohlbehalten aufgefunden.
    AFP

    Der Absturz ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 1. Mai. Die vier Kinder waren zusammen mit ihrer Mutter auf dem Weg von dem Dorf Araracuara im Amazonas nach San Jose del Guaviare, einer kleinen Stadt am Rand des Regenwaldes. Die einmotorige Propellermaschine vom Typ Cessna mit sechs Passagieren und einem Piloten an Bord hatte wegen eines Motorschadens einen Notstand ausgerufen.

    Mutter überlebte nicht

    Kurze Zeit später verschwand das kleine Flugzeug vom Radar. Drei Erwachsene kamen beim Absturz ums Leben: Die Leichen des Piloten, eines indigenen Anführers und der Mutter der Kinder wurden knapp zwei Wochen später nahe der Unglücksstelle gefunden.

    Die Kinder in Kolumbien waren Medienberichten zufolge mit ihrer Mutter auf dem Weg zu ihrem Vater, der nach ständigen Drohungen durch eine Splittergruppe der Guerillaorganisation Farc aus der Region geflohen war. Zwar hat sich die Sicherheitslage nach dem Friedensabkommen 2016 zwischen der Regierung und der Farc verbessert, allerdings werden noch immer Teile des südamerikanischen Landes von illegalen Gruppen kontrolliert. Vor allem Indigene, soziale Aktivisten und Umweltschützer geraten immer wieder in das Visier der kriminellen Banden.

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