Wildtiere
Schönbrunn rettet fast ausgerottete Schildkröte
Die Batagur-Flussschildkröte stand kurz vor der Ausrottung. Tiergarten Schönbrunn startete vor zehn Jahren ein Erhaltungszuchtprogramm und filmte mit.
Vor zehn Jahren wusste man nur noch von der Existenz von ca. 20 Tieren. Umso stolzer waren die Mitarbeiter vom Tiergarten Schönbrunn als sie im selben Zeitraum die weltweit erste Nachzucht der Batagur Flussschildkröte verzeichnen konnten. In freier Wildbahn galt diese besondere Schildkröte bereits als ausgerottet, worauf der Tiergarten ein groß angelegtes Rettungsprojekt in Kooperation mit dem Bhawal Nationalpark startete und eine Erhaltungszuchtstation inmitten der Mangrovenwälder Bangladeschs initiierte.
Es wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die letzten Batagur-Schildkröten von Händlern freizukaufen und dafür Sorge zu tragen, dass sich die seltene Spezies in Ruhe und Sicherheit in den zwei Zuchtstationen von Schönbrunn und Bangladesch vermehren konnte. Bis jetzt sind 344 Jungtiere geschlüpft.
Letzten Dezember reisten die Biologen und Tiergartenmitarbeiter Doris Preininger und Rupert Kainradl (Bild) nach Bangladesch, um Gesundheitschecks bei den Baby-Schildkröten durchzuführen und fünf erwachsene Männchen, ausgestattet mit Satellitensendern, in die Wildbahn zu entlassen. Tiergartenfilmer Jonas Kühnapfel begleitete die Forschungsreise mit der Kamera und die 45-minütige Dokumentation wir Montag, den 16.11.2020 auf ORF III um 14:35 Uhr im Rahmen von „Wilden Reise mit Erich Pröll“ ausgestrahlt.