Politik
Tursky "Haben 1. Handy-Führerscheine schon abgenommen"
Schon 225.000 Österreicher haben sich sein Erfolgsprojekt aufs Handy geholt – den digitalen Führerschein. "Heute" sprach mit Staatssekretär Tursky.
Sneakers von New Balance, aufgeknöpftes weißes Hemd, Apple Watch – VP-Shootingstar Florian Tursky soll Österreich digitaler machen. Gleich sein erstes größeres Projekt entwickelt sich zum Erfolg: Schon 225.000 Österreicher haben einen digitalen Führerschein auf dem Handy, freut er sich im Backstage-Talk bei "Heute" (Video in voller Länge unten).
"Alle Ausweise aufs Handy"
"Für mich ist der digitale Führerschein deshalb so wichtig, da er der erste digitale Ausweis in Österreich ist", sagt Tursky zu "Heute". Und gibt einen Ausblick, was bis 2024 alles folgen wird "Schlussendlich werden wir alle Ausweise, die wir in der Geldtasche haben, in Österreich aufs Handy bringen – Identität, Alter, Führerschein, Zulassung, E-Card, Schüler- oder Studentenausweis."
Im Studio demonstriert er dann sogar live, die App auch selbst am iPhone zu haben: "Er ist immer dabei, als sogenannter E-Ausweis – bei mir noch mit etwas älterem Foto." Nachsatz, mit Schmunzeln: "Da hatte ich noch mehr Haare ..."
Video: Florian Tursky im Talk
Mit QR-Code in den Club
Dafür gab es schon Situationen zum Haare raufen: "Wir haben bei Verkehrskontrollen auch schon die ersten digitalen Führerscheine abgenommen. Da wird dann natürlich nicht das Handy abgenommen, aber ein entsprechender Vermerk im Führerscheinregister gemacht."
Zukünftig werde man sich in Österreich mit QR-Codes ausweisen können. "Wenn ich in Clubs gehe und mein Alter nachweisen möchte, dann kann ich einen QR-Code am Handy kreieren und der Türsteher hat den Vorteil – vor allem bei jungen Frauen – nicht das genaue Alter oder den Namen zu sehen, sondern nur, ob die Person über 18 oder 21 ist."
Er selbst sei "selten in letzter Zeit danach gefragt worden", wenngleich er aufgrund des hohen Arbeitsaufkommens auch nicht sehr viele Gelegenheiten für ausgedehnte Ausgeh-Abende zuletzt hatte.
Regierung zündet Turbo bei digitaler Kompetenz
30 Prozent der Österreicher im erwerbsfähigen Alter hätten nicht ausreichend digitale Kompetenzen: "Hier müssen wir mehr tun. Das ist auch keine Altersfrage. Digitale Basiskompetenz istauch bei Digitale Natives ausbaufähig", erläutert Tursky und bringt ein Beispiel: "Versuchen Sie heute einmal einem 12- oder 15-Jährigen den Auftrag zu geben, einen Drucker zu installieren. Der ist digital ganz anders groß geworden als wir das sind. In jedem Alter gibt es ganz neue Herausforderungen – daher unsere Initiative, die digitalen Kompetenzen in Österreich zu stärken." Wie dies gelingen soll? "Mit Hunderten Workshops österreichweit und entsprechenden Online-Bildungsangeboten."
Die Klassifizierung werde – wie bei Sprachkenntnissen – vereinheitlicht. Bis 2023 sollen alle Österreicher über digitale Basiskompetenz verfügen, so das ambitionierte Ziel der Bundesregierung.
"National und regional getragen" solle laut zuständigem Staatssekretär die digitale Medienlandschaft Österreichs sein. Was Flo Tursky zur ORF-Debatte sagt, siehst du im Video!