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Tumor am Arm: Wienerin wartet seit Wochen auf Operation
Der Personalmangel im OP-Bereich führt zur Verschiebung von Eingriffen. Eine Wienerin wartet seit Monaten auf ihre Operation.
Nur einen Tag vor ihrem OP-Termin bekam Wienerin Sarah einen frustrierenden Anruf. Ihr Eingriff wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Im Gespräch mit "Heute" zeigt sich die 36-Jährige frustriert. "Ich habe einen Tumor am Ellenbogen, der mittlerweile 10 mal 5 Zentimeter groß ist. Er drückt auf meinen Nerv, was zur Folge hat, dass meine Finger taub werden und ich meinen Arm fast nicht mehr richtig bewegen kann", erzählt die Wienerin im Interview.
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Auf den Nerv drückt Sarah auch die derzeitige Situation an den heimischen Spitälern. "Ich wurde ein Jahr lang von Arzt zu Arzt geschickt, musste drei Monate auf eine MRT-Untersuchung warten, zwei Monate auf einen Ultraschall und dann wieder zwei Monate auf einen Termin im Spital. Jetzt, wo ich endlich hätte operiert werden sollen, wurde die OP wegen fehlenden Kapazitäten einfach abgesagt", ärgert sich die Wienerin.
Rückruf vom Krankenhaus bleibt aus
Der Tumor der 36-Jährigen soll gutartig sein. "Zu 100 Prozent weiß man das aber nicht. Das können mir die Ärzte erst nach der Operation sagen. Dann wird nämlich eine Biopsie gemacht." Die Wienerin hatte sich bereits auf die Operation vorbereitet. "Ich habe zu Hause alles organisiert und auch jemand gehabt, der sich in dieser Zeit um meine Haustiere kümmert. Das ist jetzt drei Wochen her. Seitdem warte ich auf einen Rückruf vom Spital, damit sie mir einen neuen Termin geben."
In den vergangenen drei Wochen hat Sarah vier Mal mit dem zuständigen Krankenhaus wegen ihrer OP-Verschiebung telefoniert. Bisher wurde sie jedoch nur vertröstet. "Ich werde nächste Woche wieder anrufen und nicht locker lassen, bis ich einen neuen OP-Termin habe", so die Wienerin.
Ärzte warnen von untragbaren Zuständen
Bei Sarah handelt es sich um keinen Einzelfall. Heimische Ärzte schlagen bereits seit Monaten Alarm. Wegen Personalmangels müssen immer wieder Operationen aufgeschoben werden. Die Folge: Dadurch können bei Patienten weitere gesundheitliche Schäden entstehen. Erst vor Kurzem zeichneten Oberärzte in einer Gefährdungsanzeige ein verheerendes Bild und warnten, dass es aufgrund von Personalmangel zu einem temporären Ausfall der Notaufnahme kommen könnte.