Niederösterreich
Tullner HAK führt in Klassen Maskenpflicht ein
Die Direktion beschloss einen verpflichtenden Mund-Nasen-Schutz auch in den Klassenräumen. Die FP kritisiert die Maßnahme.
Der Schulgemeinschaftsausschuss beschloss in seiner Sitzung am 2. Oktober eine Verschärfung der Maskenpflicht in der HAK/HAS in Tulln. Seit Montag ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auf Anordnung der Direktion verpflichtend.
Schulampeln grundsetzlich "Gelb"
Grundsätzlich sind alle Schulampeln in Niederösterreich derzeit auf Gelb gestellt, das bedeutet, dass außerhalb der Klasse von Schülern und Lehrern der Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss. Zudem findet der Turnunterricht im Freien statt. Es gibt aber autonome Handlungsbereiche für die Schulen, sie können Verschärfungen wegen der Befürchtung von steigenden Corona-Fällen festlegen – was nun in Tulln passierte.
Ausnahmen möglich
"Der Schulleiter kann zum Schutz der Gesundheit der Schüler, Lehrer und Bediensteten das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes anordnen. Ausnahmen sind für Personen möglich, denen aus glaubhaften Gründen (auf Wunsch der Schulleitung durch ein Attest der Schulärztin) das Tragen einer Mund-Nasen-Schutzmaske nicht zuzumuten ist", heißt es in einer Mitteilung der Schulleitung.
Täglicher Masken-Wechsel erwünscht
Weiter heißt es in einer Mitteilung der Tullner Direktion: "Gesichtsvisiere bieten keinen ausreichenden Schutz und sind nicht erlaubt. Die NMS-Maske sollte aus hygienischen Gründen täglich gewechselt werden. Auf Anordnung der Lehrkraft kann während des Unterrichts kurzfristig die Maske abgenommen werden, jedoch nur wenn in diesem Zeitraum der Klassenraum gelüftet wird. Beim Essen und Trinken darf die Maske selbstverständlich abgenommen werden, jedoch muss auf den Sicherheitsabstand geachtet werden."
In Niederösterreich gibt es seit letzten Freitagnachmittag 58 positiv auf Covid-19 getestete Schülerinnen und Schüler und neun positiv getestete Lehrkräfte an den Schulen, teilte Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (VP) gestern in einer Aussendung mit. "Unter den in der heutigen Presseaussendung genannten positiven Fällen befindet sich keiner in der HAK/HAS Tulln", heißt es aber seitens der nö. Bildungsdirektion auf "Heute"-Anfrage.
"30 Verdachtsfälle seit Schulbeginn"
Warum also die verschärfte Maßnahme in der Tullner HAK/HAS? "Wir haben seit Schulbeginn beinahe täglich einen Verdachtsfall – insgesamt waren es bislang 30 Verdachtsfälle verteilt auf mehrere Klassen. Ein Schüler war/ist tatsächlich positiv, dieser Schüler trug, als er infektiös war, auch im Klassenraum die Maske – nicht zuletzt dadurch konnte eine stärkere Verbreitung des Virus verhindert werden", so HAK-Direktor und Bürgermeister Peter Eisenschenk (VP) gegenüber "Heute".
"Große Belastung für die Schüler"
Dass die Maske "während des gesamten Unterrichts von Lehrern und Schülern auf den Sitzplätzen getragen werden muss", ist für Tullns Gemeinderat und FP-Bezirkschef Andreas Bors ein No-Go. „Es kann nicht sein, dass an der HAK/HAS Tulln in allen Klassen für Lehrer und Schüler ab sofort eine Maskenpflicht gilt. Die Praxis hat gezeigt, dass sich das Tragen der Masken im Schulalltag als große Belastung für die Schüler erwiesen hat. Ich halte es für unverantwortlich, den Schülern und Lehrern den Schulalltag zu erschweren. Der Bürgermeister muss diesen Wahnsinn sofort stoppen“, so Andreas Bors.