Tuchel-Wende bei Bayern: Es geht um ein Detail

Nur einen Titel holten die Münchner unter Tuchel, der im März 2023 das Traineramt beim deutschen Topklub übernahm. Deshalb wurde bereits im Februar die Trennung von Tuchel mit Saisonende beschlossen. Seither befinden sich die Bayern auf Trainersuche. Und steckten dabei empfindliche Rückschläge ein. So bekannten sich Xabi Alonso (Bayer Leverkusen), Julian Nagelsmann (Deutsche Nationalmannschaft) und Ralf Rangnick (ÖFB-Team) zu ihren Mannschaften, schlugen die auch öffentlich von der Bayern-Führungsriege bestätigten Angebote aus. Dem Wechsel von Oliver Glasner schob sein Verein Crystal Palace einen Riegel vor.

Ein Trainer-Fiasko, das nun dazu führen könnte, dass Tuchel doch Bayern-Trainer bleibt. Auch, weil sich deutschen Medien zufolge mehrere Führungsspieler zuletzt für den Verbleib des 50-Jährigen ausgesprochen haben sollen. Mittlerweile soll der Tuchel-Verbleib sogar die Wunschlösung sein. Alternativ sei noch Roberto de Zerbi von Brighton ein Kandidat. Hansi Flick, mit dem zuletzt verhandelt wurde, sei kein Thema mehr.

Tuchel fordert neuen Vertrag

Auch der deutsche Star-Trainer selbst soll sich den Verbleib beim Verein, mit dem er sich eigentlich bereits auf eine Trennung einigte, durchaus vorstellen können. Allerdings soll es laut "Bild" an einem Detail noch haken: Denn die Münchner Führungsetage rund um Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund soll dem Bericht zufolge den Tuchel-Vertrag, der ja eigentlich noch bis 2025 läuft, einfach weiterlaufen lassen wollen. Die vorzeitige Auflösung sei demnach zwar vereinbart, aber noch nicht unterschrieben worden.

Tuchel fordere hingegen aber eine Verlängerung, wolle nicht nur eine Saison lang ein Übergangstrainer sein. Soll der Star-Coach also bleiben, müssen ihm die Bayern einen neuen Kontrakt anbieten. So wolle Tuchel verhindern, dass sein möglicher Bayern-Verbleib als "Notlösung" angesehen werde. So könnte eine Verlängerung mit Tuchel als Bayern-Bekenntnis zum Trainer gewertet werden. Nicht zuletzt deshalb, weil der jetzige Vorstand Eberl bei der vereinbarten Tuchel-Trennung noch nicht beim Klub war.

Tuchel auch bei United Thema?

Die Bayern-Seite soll deshalb zögern, weil zuletzt hohe Abfindungen an die entlassenen Vorstände Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic, sowie an Ex-Coach Julian Nagelsmann gezahlt werden mussten. Ähnlich hohe Abfindungen sollen künftig vermieden werden. Diese würde aber bei einer Tuchel-Verlängerung wieder ansteigen.

Der Star-Coach selbst soll hingegen im Falle eines Rauswurfs von Erik ten Hag bei Manchester United einer der Top-Kandidaten auf die Nachfolge sein. Und hat deshalb ebenso eine gestärkte Verhandlungsposition. Eine endgültige Tuchel-Entscheidung soll nun bis zum Ende der Woche fallen. Bezeichnend war bereits, dass der 50-jährige Trainer am vergangenen Wochenende nicht verabschiedet wurde – im Gegensatz zu anderen Spielern, die den Verein verlassen.