Terrorgefahr
Größter Einsatz der Historie! 22.000 Polizisten bei EM
Die EURO in Deutschland wird wegen Terrorgefahr und Gewaltbereitschaft zum Hochrisiko-Anlass. Die Polizei plant den größten Einsatz ihrer Geschichte.
Vom 14. Juni bis 14. Juli findet in Deutschland die EURO 2024 statt. Das ÖFB-Team von Trainer Ralf Rangnick startet am 17. Juni gegen Frankreich das EM-Abenteuer. Die Sicherheitslage hat sich seit der letzten Weltmeisterschaft im Land 2006 deutlich verschärft.
Bundes- und Landespolizei, das Bundeskriminalamt sowie Verfassungs- und Katastrophenschutz sind alarmiert. Die Bundespolizei bereite sich laut "Welt" auf den größten Einsatz seit Gründung der Einheit im Jahr 1951 vor.
Fan-Gewalt, Terror und Cyberkrieg
Die deutschen Behörden wappnen sich laut Innenministerin Nancy Faeser gegenüber "allen denkbaren Gefahren". Drei Hauptrisiken dürften im Fokus stehen.
Islamistischer Terror: Die Terrorgefahr ist in Europa schon seit längerer Zeit erhöht, mit dem Anschlag in Moskau hat sich die Lage noch einmal verschärft. Der "Islamische Staat" hat sich in diesem Jahr bereits zu 50 Anschlägen weltweit bekannt und ruft in einer neuen Kampagne zu Gewalt gegen Christen und Juden auf der ganzen Welt auf.
Die Verletztenliste des ÖFB-Teams vor der EURO
Fan-Gewalt: Die UEFA geht von 2,7 Millionen Stadionbesuchern aus, dazu kommen zwölf Millionen, die die Spiele in Fanmeilen schauen. Allein aus England sollen 800.000 Fans anreisen. Aus Umweltschutzgründen ist die "letzte Meile" autofrei. Die Fans reisen also zu Fuß oder mit dem öffentlichen Nahverkehr an, was die Gefahr erhöht, dass große Fangruppierungen aufeinanderprallen.
Cyberkrieg: Auch Attacken in Form von Desinformation und Cyberangriffen werden erwartet. "Vor allem die russische Regierung verfolgt mittels Desinformation und Propaganda das Ziel, die öffentliche Meinung in Deutschland zu beeinflussen, die Gesellschaft zu spalten und Deutschland zu schwächen", sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums.
22.000 Polizisten im Einsatz
Allein von der Bundespolizei werden jeden Tag 22’000 Beamte im Einsatz stehen. Um ausreichend Einsatzkräfte zur Verfügung zu haben, hat die Behörde eine Urlaubssperre verhängt. Dazu kommen Einsatzkräfte der Landespolizeien der sieben Bundesländer, in denen die zehn Stadien stehen, in denen gespielt wird.
Schlosshotel Berlin – das EM-Quartier des ÖFB
Auch vier Spiele wird in der Gruppenphase großes Augenmerk gelegt. Bei den Partien Serbien gegen England, Gastgeber Deutschland gegen Ungarn, Dänemark gegen England und Schottland gegen Ungarn gehen die Behörden von einem hohen Konfliktpotential aus.
Weitere Maßnahmen
Um mögliche Gewalttäter an der Einreise zu hindern, werden an allen deutschen Grenzen Kontrollen eingeführt. Diese dienten dazu, "Fußball-Rowdys oder Gefährder aus dem Ausland dingfest zu machen", sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.
Die Sicherheitskräfte werden außerdem technisch aufgerüstet. Sie sollen in der Lage sein, ferngesteuerte Drohnen entdecken und abfangen zu können. Aus den Ländern, die an der EM teilnehmen, werden 350 Beamte entsandt, um auf Streife zu gehen. Der Verfassungsschutz hat seine "szenekundigen Beamten" zusammengezogen.
In England wurden außerdem für die Zeit gegen einschlägig bekannte, gewaltbereite Hooligans Ausreisesperren verhängt.
"Keine hundertprozentige Sicherheit"
"Trotz aller Vorkehrungen kann es keine hundertprozentige Sicherheit geben", sagt NRW-Innenminister Herbert Reul. Verschärft wird die Sicherheitslage durch die Spannungen rund um den Nahost-Konflikt. Laut der "Welt" ist allerdings aus Sicherheitskreisen zu vernehmen, dass es derzeit noch keine Kenntnisse gibt über konkret geplante Störungen, Angriffe oder Anschläge.
Die erfolgreiche EM-Quali des ÖFB-Teams in Bildern
Auf den Punkt gebracht
- Die EURO 2024 in Deutschland wird aufgrund von Terrorgefahr und Gewaltbereitschaft zu einem Hochrisiko-Ereignis, weshalb die Polizei den größten Einsatz ihrer Geschichte plant
- Die Sicherheitsbehörden wappnen sich gegen Islamistischen Terror, Fan-Gewalt und Cyberkrieg, und 22.000 Polizisten werden im Einsatz sein, um mögliche Gewalttäter an der Einreise zu hindern und die Sicherheit zu gewährleisten