Brisantes Testspiel

ÖFB-Legende vor EURO: "Wir haben uns selbst belogen"

Experten nennen Österreich als Geheimfavorit für die Fußball-EM, die in 30 Tagen beginnt. Drei ÖFB-Legenden blicken zurück und voraus.

Sport Heute
ÖFB-Legende vor EURO: "Wir haben uns selbst belogen"
Vor EURO 2016 ging das A-Team gegen B-Elf 0:6 unter.
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In 30 Tagen startet die Fußball-EM in Deutschland. Ex-Keeper und ZDF-Experte Rene Adler nennt Österreich im "Heute"-Interview als "einer der Geheimfavoriten".

"Wir Deutsche mussten beim 0:2 in Wien zuletzt am eigenen Leib erfahren, wie gut diese Mannschaft ist", sagte er.

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"Das hat uns nicht gut getan"

Auch zur EURO 2016 reiste das rot-weiß-rote Team mit breiter Brust, scheiterte dann aber bereits in der Vorrunde.

Martin Harnik, Sebastian Prödl und Zlatko Junuzovic, die heuer das Fußball-Großereignis für ServusTV analysieren, geben jetzt interessante Einblicke, warum das ÖFB-Team in Frankreich nicht auf Touren kam.

"Ich glaube, dass ein Riesen-Problem vor der EURO 2016 war, dass die Mannschaft schon fix aufgestellt war. Jeder konnte sich sicher sein, dass er spielt. Ich glaub, das hat uns nicht gut getan", sagt Harnik. "Der Trainer muss die Spannung hochhalten. Im Nachhinein betrachtet – und im Nachhinein ist man immer schlauer – war das ein Fehler von Marcel Koller. Er hat zu früh durchblicken lassen, was seine erste Elf ist."

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    Österreich muss vor der EURO in Deutschland um einige Top-Stars zittern. Hier die Verletztenliste zum Durchklicken.
    Österreich muss vor der EURO in Deutschland um einige Top-Stars zittern. Hier die Verletztenliste zum Durchklicken.
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    "Match abgebrochen, weil die B-Elf 6:0 geführt hatte"

    Prödl erzählt von einem brisanten Testspiel vor dem EM-Auftaktpartie, das 0:2 verloren ging. "Vor dem ersten Match gab’s dieses interne Trainingsspiel A-Elf gegen B-Elf. Das Match wurde nach 8 Minuten abgebrochen, weil die B-Elf 6:0 geführt hatte. Das war der Zeitpunkt, wo wir dann im Hotel zusammengesessen sind und gemeint haben, eigentlich müssen wir jetzt was sagen. Das war 48 Stunden vor Turnierbeginn."

    Junuzovic stellt klar: "Wir haben uns selbst belogen. Weil wir uns sicher waren: Wenn das Spiel beginnt, sind wir da."

    Keine Kritik an Koller

    Harnik weiter: "Das ist ja keine Kritik an Marcel Koller, sondern absolute Selbstkritik, die wir hier betreiben. Dass wir die Situation falsch eingeschätzt und beurteilt haben und auch falsch angegangen sind. Es gab so viele Vorzeichen und wir haben die Situation einfach schöngeredet. Wir hätten viel früher intervenieren müssen."

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      Die erfolgreiche EM-Quali des ÖFB-Teams in Bildern
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      Vorzeichen jetzt anders

      Prödl ist für die EURO 2024 positiv: "Die Vorzeichen jetzt sind sicher anders. In der Gruppe muss man sich sicher höher strecken. Das sehe ich von der Erwartungshaltung her als Vorteil. Plus: Da wir zum dritten Mal hintereinander bei einer EURO dabei sind, haben wir gewisse Erfahrungswerte."

      Der Ex-Verteidiger weiter: "Was wir in Österreich aktuell haben: Wir haben einen super Trainer. Wir haben eine Mannschaft, die dem Trainer folgt. Plus: Wir haben noch Luft nach oben."

      Junuzovic sagt: "Du merkst bei den Jungs diese Überzeugung: Sie glauben an die Idee, an die Struktur. Und Ralf Rangnick kann das auch richtig gut wiedergeben. Und vor allem: Ich seh bei den Jungs absolut keine Überheblichkeit."

      Auf den Punkt gebracht

      • In einem Interview mit "Heute" nennt Ex-Keeper und ZDF-Experte Rene Adler Österreich als "einen der Geheimfavoriten" für die bevorstehende Fußball-EM
      • Er betont, dass die österreichische Mannschaft beim 0:2-Sieg gegen Deutschland gezeigt hat, wie stark sie ist
      • Die ehemaligen Spieler Harnik, Prödl und Junuzovic analysieren, warum das österreichische Team bei der EURO 2016 gescheitert ist und geben zu, dass sie sich selbst belogen haben, indem sie zu sicher waren, dass sie erfolgreich sein würden
      • Sie kritisieren, dass die Mannschaft zu früh feststand und dass der Trainer zu früh preisgegeben hat, wer in der Startelf stehen würde
      • Trotzdem sind sie optimistisch für die EURO 2024
      red
      Akt.